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Das kija-Beratungsjahr 2021 – Immer an der Seite junger Menschen

Die Probleme sind in Zeiten der Pandemie nicht weniger geworden - im Gegenteil, wie die Statistik für das Vorjahr zeigt.

Illustration: Teresa Menzel

Die Beratung ist ein zentraler Pfeiler der Arbeit der Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija) Salzburg. Sie ist niederschwellig, parteilich, kostenlos und auf Wunsch anonym. Zusätzlich zu den Standorten in der Stadt Salzburg und Bischofshofen kommen die Berater*innen jungen Menschen unter 21 im ganzen Bundesland entgegen.

Das Jahr 2021 in Zahlen

Im vergangenen Jahr befasste sich das Beratungsteam der kija Salzburg mit 2.548 Einzelfällen, davon fanden 689 im persönlichen Beratungskontext statt. Von den Fällen waren 140 rein kinderrechtliche Anfragen, die keinen Einzelfall, sondern eine Vielzahl an Kindern und Jugendlichen betrafen, und 269 Anfragen bezüglich Covid-Bestimmungen. Die Tatsache, dass die persönlichen Kontakte 2020 und 2021 im Vergleich zu den Vorjahren gesunken sind, ist einerseits der Pandemie geschuldet, andererseits aber auch dem schwerer auffindbaren und wenig attraktiven Standort der kija. Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt meint dazu: „Man merkt - der Standort spielt eine wichtige Rolle. Niederschwellig zugängliche und ansprechende Räume sind wesentlich für unsere Arbeit - sie sollen ein Gefühl des Willkommen-Seins vermitteln. Leider ist das im derzeitigen Standort nicht gegeben.“

Was junge Menschen 2021 beschäftigte …

Die thematischen Spitzenreiter in Beratungsgesprächen waren Gesundheit und allgemeine psychische Belastungen, familienrechtliche Anliegen und Konfliktsituationen mit Behörden. Im ersten Halbjahr 2021 stand für junge Menschen vor allem der Rückkehr an die Schulen im Vordergrund und hier machten sich in den Beratungen die negativen Auswirkungen der Pandemie auf die sozialen Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen bemerkbar. So kam es etwa immer wieder zu Mobbing und Konflikten in Klassengemeinschaften. Bei vielen Einzelfällen standen Fragen nach sozialen Kompetenzen im Vordergrund: Wie rede ich mit anderen? Wie melde ich mich in der Klasse? Wie finde ich Freund*innen?

In der zweiten Hälfte des Jahres prägten dann vor allem psychische Probleme die Beratungsarbeit - ein Trend, der sich schon im Jahr 2020 abgezeichnet hatte. Es kam zu einer zunehmenden Verstärkung von Symptomen - wie erlernte Hilflosigkeit und ein mangelndes Gefühl von Selbstwirksamkeit, Depression oder Essstörungen. Dies unterlegt, was schon zahlreiche Studien sichtbar gemacht haben: Junge Menschen leiden besonders unter den Auswirkungen der Pandemie und brauchen dringend niederschwellige Unterstützungsangebote im psychosozialen Bereich.

Im Gegensatz zum Jahr 2020 verstärkten sich auch Konflikte innerhalb von Familien, die zu einem größeren Teil nun auch vor Gericht ausgetragen wurden. Zusätzlich war es für „Besuchselternteile“ schwieriger, Unternehmungen mit ihren Kindern zu planen und so die Beziehungen aufrecht zu erhalten.

Weiters nahmen Konfliktsituationen mit Behörden zu, wobei hier zum Teil Covid-Bestimmungen ein Problem darstellten, zum Beispiel wenn junge Menschen aufgrund von Strafen in finanzielle Schwierigkeiten kamen oder einfach nicht wussten, was erlaubt war. Doch auch andere behördliche Abläufe - wie etwa bei der Wohnungs- oder Lehrstellensuche oder einem Schulwechsel - waren von der Pandemie betroffen. Behörden war schwerer erreichbar und Vorgänge, die sonst relativ reibungslos ablaufen, schwerer verständlich und funktionierten zum Teil nur eingeschränkt - wie zum Beispiel die Auszahlung der Familienbeihilfe.

kija-Schulklassenworkshops

Negativ bemerkbar machten sich wie im Jahr 2020 Einschränkungen in Bezug auf Workshops und Veranstaltungen an Schulen. Damit junge Menschen überhaupt den Weg zur kija finden, müssen sie erst wissen, dass es diese Beratungsstelle gibt. Ein wichtiger Türöffner sind dabei die kija-Workshops, hier erfahren Schüler*innen mehr über Kinderrechte oder spezifische Themen wie Gewalt oder Suizidprävention. Auch wenn die kija aufgrund einer Kooperationsvereinbarung mit der Bildungsdirektion seit Juni 2021 in Akutsituationen immer an Schulen darf, waren Workshops längere Zeit gar nicht beziehungsweise nicht in vollem Ausmaß möglich. 2021 fanden deshalb Workshops mit nur 39 Schulklassen und insgesamt 1.700 Teilnehmer*innen statt. Zum Vergleich: Im Jahr 2019, vor Ausbruch der Pandemie, waren es noch über 4.000 Schüler*innen gewesen, die an Workshops teilnehmen konnten.

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