Newsletter kija Sbg 01/17
Liebe FreundInnen der Kinderrechte!
"Der Planet braucht keine erfolgreichen Menschen mehr.
Der Planet braucht dringend Friedensstifter,
Heiler, Erneuerer, Geschichtenerzähler und Liebende aller Art."
Dalai Lama
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein glückliches und friedliches Jahr 2017 - voller Geschichten, Momenten der Begegnung, Heilung und Offenheit für Neues.
Übersicht
- Neujahrsansprache von Kindern
- kija-Jahresstatistik 2016
- kija-Falter auf Farsi & Arabisch
- Danke: NEOS-Wunschbaum-Weihnachtsaktion
- Erreichbar mit dem O-Bus?
Österreichweites & Internationales
Termine
Neujahrsansprache von Kindern
Das Don-Bosco-Flüchtlingswerk und andere Trägerorganisationen der Kampagne "Keine halben Kinder" haben zum Jahreswechsel eine Neujahrsansprache der besonderen Art verbreitet. Darin kommen die Menschen zu Wort, in deren Sinn wir die Zukunft gestalten müssen - die Kinder! Ihr eindringlicher Appell an die Politik und an alle Erwachsenen lautet, nicht kurzfristig, sondern langfristig zu denken und auch so zu handeln und ALLEN Kindern ein sicheres Aufwachsen im Sinne der Kinderrechte zu garantieren, denn die Kinderrechte sind unteilbar.
kija-Jahresstatistik 2016
Das Jahr 2016 war für die Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg ein arbeitsintensives Jahr. Wir haben viel geschafft, sind aber auch an Grenzen gestoßen. Die Zahl der Beratungen ist im Vergleich zum Vorjahr erneut angestiegen. 2.544 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene suchten Hilfe bei uns. Der Anstieg der Fallzahlen lässt sich einerseits auf eine Aufstockung der Stunden für die Regionalarbeit und einen zusätzlichen Mitarbeiter speziell für die Anfragen der jungen Menschen, die außerhalb der Familie großwerden, zurückführen. Ein weiterer Grund für die hohe Zahl an Anfragen sind die Aushöhlung von sozialen Netzen und der Mangel an leistbarem Wohnraum. Gleichzeitig müssen Familien in Not zu lange auf Unterstützungsangebote warten. Besonders stark genutzt wurde das Beratungsangebot der kija Salzburg im vergangenen Jahr in den regionalen Bezirken. Spitzenreiter war der Tennengau mit mehr als 600 Anfragen.
Eines der gravierendsten Probleme für Salzburger Kinder und Jugendliche heißt nach wie vor Ausgrenzung - Mobbing - Gewalt, und zwar sowohl im Internet als auch in der Schule. Die kija Salzburg kommt mit der Bearbeitung von Anfragen verzweifelter SchülerInnen kaum nach. Am stärksten betroffen ist die Gruppe der Elf- bis 14-Jährigen, aber sogar VolksschülterInnen (!) leiden bereits unter dieser Form der Gewalt. Wird in diesem frühen Stadium nicht adäquat reagiert, beginnt für die SchülerInnen in der Regel ein langer Leidensweg. Was fehlt, sind noch immer flächendeckende und nachhaltige Lösungen für alle Schulen.
kija-Falter auf Farsi und Arabisch
Vorweg: Wir haben bei der Übersetzung unseres Info-Falters für Jugendliche viiiiel gelernt. Zwar nicht Farsi und Arabisch, dafür aber, wie man Programme, die nicht von rechts nach links schreiben wollen, austrickst, dass ein Wort auf deutsch auf Arabisch drei Zeilen lang sein kann und, dass selbst hartgesottene Gemüter manchmal verzweifeln, wenn sich das Leerzeichen einfach nicht an der richtigen Stelle einfügen lässt.
Jetzt aber sind sie da, unsere Falter auf Arabisch und Farsi! Wir brauchen sie zur Erstinformation von jungen Flüchtlingen in Salzburg. Diese lernen zwar in der Regel sehr schnell Deutsch, gerade aber die erste Zeit ist oft besonders hart für sie. Dann sollten sie wissen, dass es eine Einrichtung gibt, die sich für ihre Rechte stark macht.
PS: Danke allen, die hier so engagiert mitgewirkt haben!
Danke: NEOS-Wunschbaum-Weihnachtsaktion
Zum dritten Mal in Folge erhielt die kija Salzburg 2016 von den NEOS Salzburg im Rahmen der Wunschbaum-Weihnachtsaktion 1.000,- Euro gespendet, um damit Kindern und Jugendlichen, die sonst kein Geschenk unter dem Christbaum gefunden hätten, eine Freude zu machen. An rund 40 Kinder konnten so Kinokarten, Spielzeug und Gutscheine verschenkt werden.
Danke an Kornelia Thöni, Gemeinderätin in Salzburg, für ihr Engagement!
Erreichbar mit dem O-Bus?
Bei der Verlegung der Linien 7, 8, 20, 21, 22 und 27 auf den Franz-Josef-Kai wurde die Haltestelle „Mönchsberg-Aufzug“ ersatzlos aufgelassen. Zwischen Bärenwirt und Hanuschplatz ist so ein langer Haltestellenabstand entstanden. Das, obwohl diese Haltestelle insbesondere von Schulklassen, die das Haus der Natur besuchen, Eltern mit kleinen Kindern und Kinderwagen, die zur Elternberatung gehen, oder Jugendliche, die in die kija Salzburg kommen, frequentiert wird. Die kija Salzburg hat zu diesem Umstand schon im vergangenen Jahr einen offenen Brief an die Stadtregierung geschickt. Nun fordert das Forum Mobil die Errichtung einer Haltestelle nahe der Ausfahrt des Rotkreuz-Parkplatzes, damit diese Standorte wieder besser erreichbar sind.
Österreichweites & Internationales
Rauchen erst ab 18
Die kija Salzburg begrüßt die Forderung der Familienministerin, den Jugendschutz zu verstärken und das Rauchen erst ab 18 zu erlauben. Dass Handlungsbedarf besteht, ist offensichtlich. Österreich ist, was die Zahl der rauchenden 15-Jährigen betrifft, im EU-Vergleich trauriger Spitzenreiter. Hierzulande rauchen 29 Prozent der Mädchen und 25 Prozent der Burschen in diesem Alter zumindest einmal wöchentlich. Im internationalen Vergleich liegt Österreich damit um mehr als 30 Prozent über dem Durchschnitt. Außer in Österreich ist das Rauchen ab 18 Jahren nur noch in Belgien und in Luxemburg erlaubt.
Allerdings kann die Anhebung des Schutzalters nur eine von mehreren Maßnahmen sein:
- Ausbau der präventiven Maßnahmen
- Einheitliche Regelungen zum Tabakkonsum in allen Jugendschutzgesetzen der Länder
- Anhebung der Tabakpreise durch verstärkte Besteuerung
- Abschaffung von Zigarettenautomaten
- Rauchverbot an Schulen, auf Kinderspielplätzen und in Autos, wenn Kinder mitfahren
- Flächendeckende Durchführung von Testkäufen durch Jugendliche in Trafiken
- Bei Übertretung des Jugendschutzgesetzes: Jugendgespräche mit den Jugendlichen und Verwaltungstrafen für die Erwachsenen
Schwimmunterricht mit Religion vereinbar
Ein richtungsweisendes Urteil fällte Anfang Jänner der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg: Das Gericht lehnte eine Beschwerde muslimischer Eltern aus der Schweiz ab, die gegen die Teilnahme ihrer Töchter am gemischten Schwimmunterricht protestierten. Das Argument: Integration habe in diesem Fall Vorrang gegenüber den religiösen Interessen der Eltern.
Termine
Diskussion "Scheidung & Familienrecht"
Die ARGEkultur veranstaltet eine Diskussion zur Frage "Macht Scheidung schuldig?"
Wann: Fr 20. Jänner 2017, 18.00 Uhr
Wo: ARGEkultur, Ulrike-Gschwandtner-Straße 5, 5020 Salzburg
Scheidungsprozesse sind für alle Beteiligten schwierige Verfahren, auch für die RichterInnen selbst. Der Anfang 2015 verstorbene, langjährige ARGEkultur-Vorstandsvorsitzende Alexander Mänhardt war Familienrichter aus Leidenschaft und hat sich weit über seinen Wirkungsort hinaus den Ruf erarbeitet, den Familien immer wieder kluge und tragfähige Lösungswege vorzuschlagen. In Erinnerung an Mänhardt lädt der Verein der ARGEkultur zu einer ExpertInnenrunde zum Status quo des Familienrechts.
Theater für Schulen "freiheit.komm"
In vier packenden Szenen beschreibt das neue Stück der theaterachse "freiheit.komm", in welchen unterschiedlichen Situationen Jugendliche Gefahr laufen, ihre Selbstbestimmung zu verlieren - und wie sie es schafften, dann doch noch die Kurve zu kriegen. So behandelt das Stück die gesellschaftlich brisante Frage der Fanatisierung, aufbereitet für SchülerInnen ab 12 Jahren.
Die kija Salzburg empfiehlt das Stück, das in Zusammenarbeit mit der KiJA Oberösterreich entwickelt wurde, und lädt LehrerInnen und SchülerInnen zu zwei Sichtveranstaltungen ein.
Sichtveranstaltungen:
PONGAU:
Wann: Donnerstag 23. März 2017, 16.00 Uhr
Wo: Festsaal der Gemeinde Schwarzach, Bürgermeister-Alois-Stöllingerplatz, 5620 Schwarzach
(im Rahmen der Theatertage Pongau)
STADT SALZBURG:
Wann: Montag 27. März 2017, 16.30 Uhr
Wo: OVAL – Die Bühne im EUROPARK, Europastraße 1, 5020 Salzburg
Der Eintritt für die beiden Sichtveranstaltungen ist frei!
Das Stück kann danach zu weiteren Terminen gebucht werden. Die kija Salzburg ist bei den Aufführungen mit dabei und bespricht mit den SchülerInnen auftretende Fragen. Für LehrerInnen gibt es weiterführendes Unterrichtsmaterial.
Information & Anmeldung:ruth.fischer@salzburg.gv.at, tel: 0664-611 6636
Laufende Infos rund um die kija Salzburg erhalten Sie auch auf: www.facebook.com/kijasalzburg
05 7599 729
kids-line: 0800 234 123 (13:00 – 21:00 Uhr)