Newsletter kija Sbg 02/17

Liebe FreundInnen der Kinderrechte!

Die kija Salzburg hat mittlerweile zwei große Projekte, die sie nur mit und durch das Engagement von vielen Ehrenamtlichen durchführen kann. Das Mentoringprojekt MutMachen, das Kindern, die Unterstützung außerhalb der Familie brauchen, eine/n MutMacherIn zur Seite stellt, und das Patenschaftsprojekt Open Heart für unbegleitete geflüchtete Jugendliche. MutMachen feierte im Jänner seinen 10. Geburtstag und Open Heart startet noch in diesem Monat mit der nächsten Ausbildungsgruppe. Mit beiden Projekte konnten wir für Kinder und Jugendliche schon sehr viel bewegen - dafür können wir nicht oft genug Danke sagen. Aber wir brauchen auch dringend weiter Menschen, die sich vorstellen können, einen Teil ihrer freien Zeit einem jungen Menschen zu widmen. Wenn Sie noch unsicher sind, fragen Sie bitte einfach ganz unverbindlich bei uns nach …



10 Jahre MutMachen

226 Mentorenschaften für Kinder und Jugendliche, die Unterstützung brauchen – das ist die Bilanz von zehn Jahren MutMachen Salzburg. Am Samstag den 28. Jänner 2017 lud die kija Salzburg zu diesem besonderen Anlass MentorInnen, Mentees und KooperationspartnerInnen zum Fest in die kavernen 1595 ein. Auch Landesrätin Martina Berthold und Landesrat Heinrich Schellorn feierten mit uns mit. Am Programm standen:

  • Auftritt der ClownDoctors Salzburg
  • Dank und Ehrung aller MentorInnen
  • Präsentation der Ergebnisse der Studie der Universität Wien zur Wirkung von Mentorenschaften

Die Studie belegt jedenfalls, dass sich die Mentorenschaften positiv auf die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen auswirken. Für die Zukunft sucht die kija Salzburg daher weiterhin Menschen, die sich vorstellen können, einen jungen Menschen zu begleiten. Die Bereitschaft, da zu sein, eine Freundschaft aufzubauen, eigene Erfahrungen weiterzugeben und für Neues offen zu sein, steht dabei im Vordergrund. Aktuell befinden sich im Bundesland Salzburg 99 Kinder und Jugendliche in einer Mentorenschaft.

„Liebe MentorInnen, danke für euer Engagement und die langjährige Verbundenheit!“

Video, Presseaussendung, Weitere Infos


Gegen Genitalverstümmelung an Mädchen

Am 06. Februar war internationaler Tag gegen FGM - Female Genital Mutilation. Laut Einschätzungen der Weltgesundheitsorganisation sind weltweit 170 Millionen Frauen davon betroffen, alle elf Sekunden wird ein Mädchen verstümmelt. FGM ist ein Eingriff, bei dem die äußeren weiblichen Geschlechtsteile teilweise oder ganz entfernt werden. Die Beschneidung findet meist bei Mädchen zwischen vier und acht Jahren statt. Unter den Folgen leiden Frauen oft ihr ganzes Leben. Hierzulande betrifft FGM u. a. Mädchen aus dem Irak, Somalia, Ägypten, Äthiopien, Eritrea und dem Sudan.

In Österreich gilt Genitalverstümmelung als schwere Körperverletzung gemäß Paragraf 84 StGB. Bei schweren Dauerfolgen gilt ein Strafmaß von bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe. Nach den Paragrafen 90 und 64 kann in diese Körperverletzung auch nicht eingewilligt werden und sie ist auch strafbar, wenn sie im Ausland begangen wird. Doch die Gesetzeslage allein reicht nicht aus, um Mädchen vor diesem folgenschweren Eingriff zu schützen. Viele Familien lassen ihre Mädchen bei einem Urlaub in der Heimat beschneiden. Doch trotz rechtlicher Grundlage kam es bislang in Österreich zu noch keiner Verurteilung. Auch in Salzburg leben Schätzungen zufolge rund hundert Mädchen, die von dem Eingriff bedroht sind. Die kija Salzburg hat deshalb unter der Leitung von Barbara Erblehner-Swann zum Runden Tisch eingeladen, um einerseits einen Handlungsleitfaden für den Ernstfall zu erarbeiten sowie die Aufklärung zu verbessern. Mit im Boot sind von der Schule über die Kinder- und Jugendhilfe bis hin zu Beratungseinrichtungen und Einrichtungen aus dem Gesundheitsbereich alle, die potenziell mit gefährdeten Mädchen zu tun haben. Klar ist, dass diese Mädchen unseren Schutz brauchen, denn Beschneidung ist eine besonders drastische Form der Kinderrechtsverletzung!

Artikel 8: Jedes Kind hat das Recht auf Schutz seiner Identität.

Artikel 19: Jedes Kind hat das Recht auf Schutz vor Gewalt
Die Vertragsstaaten setzen sich für ein körperlich und seelisch unversehrtes Aufwachsen aller Kinder ein.

Artikel 24: Jedes Kind hat das Recht auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit und körperliche Unversehrtheit.
Gemäß Absatz 3 verpflichten sich die Vertragsstaaten, alle Maßnahmen zu treffen, um Praktiken (Bräuche, Rituale o. ä.), die für die Gesundheit der Kinder schädlich sind, abzuschaffen.

Weitere Infos


Get active: open.heart-Ausbildung

Am 21. Februar 2017 startet die nächste Ausbildung zum/zur PatIn für einen unbegleiteten minderjährigen Flüchtling.

Seit dem Start des Patenschaftsprojektes im Sommer 2015 konnte die kija Salzburg mehr als 80 jungen Burschen eine Patenschaft vermitteln. Für diese Jugendlichen ist seither vieles zumindest ein bisschen leichter geworden. Aber gerade weil das Angebot bei den Jugendlichen so gut ankommt, ist die Warteliste lang. Eine Patenschaft zu übernehmen heißt, sich mit einem jungen Menschen auseinanderzusetzen und ihm zu helfen - in einem gewissen zeitlichen Rahmen. Das kann anfangs ruhig weniger sein und wird dann meistens ganz von selbst mehr - weil die Burschen dann irgendwann einfach dazugehören! Patenschaften können auch gemeinsam mit dem/der PartnerIn oder mit FreundInnen übernommen werden.

Hier finden Sie die Termine für die nächste Ausbildung:

  • Di, 21. Februar 2017, 18.00 bis 21.00 Uhr - Modul 1: Startworkshop
  • Do, 23. Februar 2017, 17.30 bis 20.30 Uhr - Modul 2: Interkulturelle Kompetenz
  • Mo, 27. Februar 2017, 18.30 bis 21.30 Uhr - Modul 3: Trauma
  • Do, 02. März 2017, 18.00 bis 21.00 Uhr - Modul 4: Asylrecht / Grundversorgung
  • Mi, 08. März 2017, 18.00 bis 21.00 Uhr - Modul 5: Erfahrungsberichte aus der Praxis
  • Di, 14. März 2017, 18.00 bis 21.00 Uhr - Modul 6: Abschlussworkshop

Interesse? Dann melden Sie sich einfach bei uns: mail

Weitere Infos


Menschenrechts-Bericht & Asylreporting

Wie jedes Jahr so auch heuer hat die Plattform Menschenrechte den Salzburger Menschenrechts-Bericht 2016 herausgebracht. Er veröffentlicht, wo in Salzburg Grund- und Menschenrechte verletzt werden oder in Gefahr sind.
Menschenrechts-Bericht

Das Land Salzburg stellt ab sofort von der Landesstatistik aufbereitete Kennzahlen zu den Themen Asyl und Grundversorgung online. Dargestellt werden zum Beispiel die Aufteilung auf die Salzburger Bezirke, die Herkunft der Asylwerbenden und vieles mehr. Jeweils am Monatsanfang werden die Daten von der Landesstatistik aktualisiert. Der transparente Zugang zu aktuellen Daten soll dazu beitragen, sachlicher mit dem Thema umzugehen und falsche Argumente leichter entkräften zu können.
Asylreporting


Mach mit: Jugendredewettbewerb & Jugendlandtag

Diesen Frühling finden zwei Veranstaltungen statt, die Jugendliche, die mitreden und mitgestalten wollen, brennend interessieren dürften …

  • Am Donnerstag den 16. März 2017 tagt im Chiemseehof der Jugendlandtag. Ganz im Sinne der Mitbestimmung können 36 Jugendliche selbst Vorschläge in Sachen Jugendpolitik erarbeiten. Bei einem ersten Vorbereitungstreffen für die "jungen Abgeordneten" Anfang März wird die kija Salzburg einen Workshop leiten. Weitere Infos
  • Von Dienstag 25. bis Donnersta 27. April 2017 findet der 65. Salzburger Jugendredewettbewerb statt. Teilnehmen können Jugendliche, die im Bundesland Salzburg die Schule besuchen. Anmeldeschluss ist der 25. März 2017. Weitere Infos

Österreichweites & Internationales

Mindestsicherung soll Ausbildung ermöglichen

Im aktuellen Tätigkeitsbericht der kija Salzburg (S 41 bis 42) berichten wir über die vielen Hürden, die junge Erwachsene oft ohne Unterstützung meistern müssen. eine Lücke ist, dass es keine finanzielle Absicherung für junge Erwachsene gibt, die nach ihrem 18. Geburtstag eine Ausbildung beginnen. Das ist insbesondere deshalb fatal, weil viele Jugendliche in den Jahren der Adoleszenz einen Durchhänger haben und die Schule oder die Ausbildung abbrechen. Sind sie dann etwas älter und reifer und wollen das Versäumte nachholen, verlieren sie sowohl die Wohnbeihilfe als auch die Mindestsicherung. Aufgrund dieser Regelung werden Jugendliche dazu gezwungen, unqualifizierten Tätigkeiten nachzugehen. Dabei ist hinänglich bekannt, dass das Risiko, arbeitslos zu werden, steigt, je geringer die Ausbildung ist.

Diesen absurden Umstand hat nun die SPÖ Oberösterreich aufgegriffen und zum Thema gemacht. Über 18-jährige MindestsicherungsbezieherInnen sollen einen Pflichtschulabschluss oder eine Lehre nachholen können, ohne um den Bezug umzufallen. Die kija Salzburg fordert entsprechende Schritte auch in Salzburg.

Presse


Nominierung für Children's Peace Prize 2017

Die Nominierungsphase für den Children's Peace Prize 2017 hat begonnen. Bis zum 17. März 2017 können Buben und Mädchen von der ganzen Welt zwischen zwölf und 18 Jahren vorgeschlagen werden. Voraussetzung ist, dass …

  • … das Kind mit der Nominierung einverstanden ist
  • und sich das Kind für seine Rechte oder die Rechte anderer Kinder einsetzt. Mit einem klaren Ziel und klaren Ergebnissen.

Die niederländische KidsRights Foundation vergibt den Preis jährlich. Gewinnen kann jedes Kind, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sozialem Status oder religiöser Zugehörigkeit. Heuer wird der Children's Peace Prize zum 13. Mal in Folge vergeben. Im Vorjahr gewann die damals 16-jährige Kehkashan Basu aus den Arabischen Emiraten. Sie setzt sich für Klimagerechtigkeit und gegen die Zerstörung der Umwelt ein.

Weitere Infos


Termine

Tagung "Frühe Hilfen"

Das Bildungshaus St. Virgil lädt zu einer Tagung zum Thema "Hilfe auf Verlangen - Was Kinder und Eltern wirklich brauchen!"

Wann: Fr 31. März bis Sa 01. April 2017

Wo: St. Virgil, Ernst-Grein-Straße 14, 5020 Salzburg

Frühe Hilfen stellen - zumeist schon in der Schwangerschaft - ein Hilfsangebot bereit, um eine chancengleiches Aufwachsen der Kinder zu gewährleisten. Doch wie gelingt der Spagat, weder stigmatisierend noch bevormundend zu wirken und dennoch früh genug eingreifen zu können? Eine Antwort auf diese Frage könnte in der Bindung der BetreuerInnen zu den Familie liegen. Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt wird als eine der ReferentInnen insbesondere auf die kinderrechtliche Perspektive eingehen.

Weitere Infos


KIJA-Tagung "Lost in Migration"

Als Fortsetzung der bundesweiten KIJA-Tagung zum Thema Patenschaften und Gastfamilien laden die KIJAS Österreich dieses Jahr nach Linz ein. Inhaltlich werden wir uns wieder mt geflüchteten Jugendlichen auseinandersetzen.

Wann: Mi 05. April 2017, 10.00 bis 16.30 Uhr

Wo: Promenade 39, Redoutensäle des Landes OÖ, Linz

„Lost in Migration“ steht für jene Kinder und Jugendlichen, die auf ihrem Fluchtweg "verschwinden" oder aber auch für eine Generation von jungen Menschen mit Kriegs- und Fluchterfahrungen, die dringend Unterstützung brauchen, damit sie in unserer Gesellschaft nicht verloren geht. Wir wollen mit dieser Tagung für die besonderen Bedürfnisse von unbegleiteten Minderjährigen sensibilisieren. Als Transit- und Destinationsland muss sich Österreich den Themen Kinderhandel, Schlepperei und kinderspezifische Fluchtgründe stellen!

Anmeldung: Bis 24. März 2017 unter kija@ooe.gv.at

Infos & Programm


SozialMarie: Gegen soziale Benachteiligung

Zum 13. Mal wird heuer die SozialMarie vergeben. Mit der SozialMarie werden Initiativen ausgezeichnet, die etwas gegen soziale Benachteiligung tun. 15 Projekte werden jährlich ausgezeichnet. Neben der finanziellen Anerkennung in Höhe von insgesamt 54.000 Euro bietet die SozialMarie vor allem eine öffentliche Bühne für Projekte, die mit neuen Denkansätzen Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen geben.

Eines der vielen tollen nominierten Projekte ist die Salzburger Workshopreihe "Vom Du zum Wir" von Verein Selbstbewusst und dem Integrationsbüro der Stadt Salzburg. Dabei wird unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten zwischen zwölf und 18 Jahren Basiswissen zu den Themen Körper, Sexualität, sexuelle Orientierungen, Verhütung etc. vermittelt. Die Jugendlichen können in dieser geschützten Atmosphäre auch alles fragen, was sie dazu beschäftigt. Eine gute Information ist die Grundlage dafür, einen selbstbestimmten und respektvollen Umgang mit Beziehung und Sexualität zu entwickeln. Ein weiteres Salzburger Projekt ist der "Roma Bildungsscheck", dessen Ziel es ist, einen Ausweg aus der Armut und den mieserablen Lebensbedingungen aufzuzeigen.

Bis zum 24. Februar kann noch abgestimmt werden: Zum Voting


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