Newsletter kija Sbg 03/24
Liebe Freund:innen der Kinderrechte!
Der 1. März war nicht nur der meteorologische Frühlingsbeginn, sondern auch der erste Tag der neuen Kinder- und Jugendanwältin Johanna Fellinger. Sie freut sich auf ihre neue Aufgabe und das Team der kija heißt sie herzlich willkommen!
In einem Pressegespräch Ende Februar blickte die scheidende Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt zurück auf 30 Jahre kija, die Errungenschaften und Meilensteine, aber auch die Lücken, die weiterhin existieren. Ein wichtiges Thema, das sie dabei ansprach, ist Kinderarmut. Diese steigt in Österreich stetig - auch wenn sie oft unsichtbar bleibt. Die Bekämpfung von Kinderarmut muss deshalb eines der vorrangigsten politischen Ziele sein, so der Appell von Andrea Holz-Dahrenstaedt. In diesem Newsletter lest ihr mehr zu ihren aktuellen Forderungen, aber auch zum Nationalen Aktionsplan gegen Kinderarmut, der im Dezember 2023 beschlossen wurde.
Ein weiteres Thema ist, wie schon so oft, die Klimakrise. Wieder einmal erreicht uns die Meldung, dass wir einen der wärmsten Monate - in diesem Fall den Februar - der Messgeschichte erlebt haben. Meldungen wie diese machen uns allen Angst, vor allem jedoch jungen Menschen. Bei der Enquete des Salzburger Landtags "Klima wandelt Gesundheit" am 28. Februar waren sich alle Expert:innen einig: Wir müssen rasch handeln. Die Kinderrechte bieten dabei eine wichtige Orientierungshilfe.
Übersicht
kija Salzburg
- Salzburgs neue Kinder- und Jugendanwältin stellt sich vor
- Andrea Holz-Dahrenstaedt blickt zurück - und voraus
- Der neue Tätigkeitsbericht ist da
- Schulsprecher:innenkonferenz im Innergebirg
- kija Innergebirg sucht Workshop-Mitarbeiter:innen
- Enquete des Salzburger Landtags: "Klima wandelt Gesundheit"
Österreichweites & Internationales
- Nationaler Aktionsplan gegen Kinderarmut
- Kinderrechtliche Aspekte - Schutzhunde-Bisstraining
- Handreiche zum Umgang mit Gewalt bei Obsorge und Kontaktrecht
- Sambia geht gegen Kinderehen vor
Tipps
kija Salzburg
Salzburgs neue Kinder- und Jugendanwältin stellt sich vor
Mit 1. März 2024 hat die kija Salzburg mit der Juristin Johanna Fellinger eine neue Leitung bekommen. Während ihrer langjährigen Tätigkeit in der Kinder- und Jugendhilfe der Stadt Salzburg sammelte die frisch gebackene Kinder- und Jugendanwältin bereits Erfahrungen in Bezug auf die vielfältigen Herausforderungen und Problemlagen, mit denen Kinder und Jugendliche leider viel zu oft belastet sind.
Johanna Fellinger ist überzeugt, dass die Gesellschaft dafür verantwortlich ist, allen Kindern- und Jugendlichen gleich gute Chancen auf Entwicklung und Entfaltung zu ermöglichen. Nach wie vor gibt es aber viele Faktoren, durch die Kinder in ihrer Entwicklung stark benachteiligt werden, wie zum Beispiel Kinderarmut, unsicherer Aufenthaltsstatus bzw. Fluchtgeschichte oder Belastungen aufgrund von psychischen Erkrankungen. Das allgemeine Bewusstsein dafür, dass Kinderrechte nicht nur in den oft schwerwiegenden Fällen von Kindeswohlgefährdungen zu kurz kommen, ist ihr ein wichtiges Anliegen.
„Viele in der UN-Kinderrechtskonvention verbriefte Rechte werden von der Allgemeinheit nicht als solche wahrgenommen. Auf diese Kinderrechte immer wieder aufmerksam zu machen und junge Menschen darüber zu informieren, ist ein wichtiger Beitrag der kijas österreichweit. Ich freue mich sehr auf die spannende Aufgabe, Kinderrechte gemeinsam mit dem Team der kija auf allen Ebenen zu stärken und ein Sprachrohr für die Anliegen und Interessen junger Menschen zu sein.“
Andrea Holz-Dahrenstaedt blickt zurück - und voraus
30 Jahre lang war Andrea Holz-Dahrenstaedt Teil des kija-Teams, 20 davon als Leiterin der Kinder- und Jugendanwaltschaft. Anlässlich der Übergabe des Amtes an Johanna Fellinger zog sie beim Pressegespräch am 27. Februar Bilanz. Das Fazit: „Es sind in den vergangenen Jahren zwar einige Verbesserungen erreicht worden, vieles ist aber noch zu tun. Es ist der Auftrag der kija, hartnäckig dran zu bleiben und für gerechte Lebensbedingungen für alle einzustehen!“
Positive Entwicklungen: Insgesamt sind die Kinderrechte weitgehend bekannt und, so die Kinder- und Jugendanwältin: „Die Beteiligung von jungen Menschen in vielen Familien und Institutionen hat einen höheren Stellenwert erhalten, in der Gesellschaft wird mehr über Probleme geredet als früher und Hilfe suchen ist nicht mehr tabu. Dementsprechend nehmen auch immer mehr Kinder und Jugendliche Beratungsangebote in Anspruch."
Insgesamt wurden in 30 Jahren 79.000 Kinder und Jugendlichedurch Workshops und weitere 75.000 durch sonstige Veranstaltungen erreicht und es gab rund 64.000 Beratungen und Unterstützungen in Einzelfällen. Wichtige Meilensteine waren dabei unter anderem die Gründung der kidsline oder des SOS-Clearinghouse für unbegleitet geflüchtete junge Menschen, die Prozessbegleitung für Kinder als Opfer von Gewalt im Strafverfahren, der Kinderbeistand für Kinder hochstrittiger Elternkonflikte bei Gericht oder die Einführung der kinderanwaltlichen Vertrauensperson für Kinder in sozialpädagogischen Einrichtungen. Besonders hervorzuheben sind auch die beiden ehrenamtlichen kija-Mentoringprojekte „MutMachen“ und „open.heart“, durch die für mehr als 600 Kinder und Jugendliche Mentorenschaften vermittelt wurden und die seit 2021 als sozialer Dienst beim Verein Einstieg angesiedelt sind.
Gleichzeitig fühlen sich Kinder und Jugendliche jedoch immer noch zu wenig gehört und sie leiden vermehrt unter den multiplen Krisen - Klimakrise, Pandemie, Teuerung, Krieg und Konflikt. Durch die tägliche Praxis der kija, durch ihre Vernetzung mit anderen Institutionen im Kinder- und Jugendbereich sowie aus den Fallzahlen des aktuellen Tätigkeitsberichtes 2021 bis 2023 (siehe unten) ergibt sich ein komplexes Bild von kinderrechtlichen Defiziten. Insgesamt ist der Stellenwert von Kindern und Jugendlichen zu gering und bestehende Angebote können den Unterstützungsbedarf bei weitem nicht abdecken bzw. gibt es lange Wartezeiten. Generell fordert Andrea Holz-Dahrenstaedt: "Ursachen bekämpfen statt 'Pflaster kleben', damit Kinderrechte gelebte Realität werden". Weitere konkrete Forderungen der scheidenden Kinder- und Jugendanwältin an Politik und Gesellschaft anlässlich des Pressegesprächs findet ihr in unserer Presseaussendung.
"Nach 30 Jahren ist es Zeit für einen Generationenwechsel und einen Abschied. Ich freue mich auf das neue Kapitel, das nun aufgeschlagen wird. Bei allen Wegbegleiter:innen möchte ich mich auch an dieser Stelle für das Vertrauen und die Zusammenarbeit im Interesse von Kindern und Jugendlichen bedanken. Ich freue mich auch, in den kommenden Wochen gemeinsam mit meiner Nachfolgerin Johanna Fellinger an einer bestmöglichen Staffelübergabe zu arbeiten. Der neuen Kinder- und Jugendanwältin und dem kija-Team wünsche ich viel Erfolg, Durchsetzungskraft und einen langen Atem bei den kommenden Vorhaben."
Ihre/Eure Andrea Holz-Dahrenstaedt
Der neue kija-Tätigkeitsbericht ist da
Alle zwei Jahre veröffentlicht die Kinder- und Jugendantwaltschaft Salzburg gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag einen Tätigkeitsbericht, in dem die Arbeit der kija in diesem Zeitraum genau aufgeschlüsselt ist. Der Tätigkeitsbericht für die Jahre 2021-2023 wurde am 6. März - wie gesetzlich vorgesehen - im Salzburger Landtag behandelt und kann nun auf unserer Website nachgelesen werden. Er zeigt nicht nur, welche Themen und Anfragen uns in dieser Zeit beschäftigt haben, sondern auch, welche Lücken es weiterhin gibt und welche Empfehlungen die kija Salzburg erarbeitet hat, um diese zu schließen.
Ihr könnt unseren Tätigkeitsbericht auf unserer Website downloaden oder über kija@salzburg.gv.at bestellen.
Schulsprecher:innenkonferenz im Lungau
"Synergien schaffen und Neues entwickeln" - unter diesem Motto stand die Konferenz der Schulsprecher:innen in Tamsweg am 22. Februar. Initiiert wurde das Treffen von der kija Regionalstelle und akzente Lungau. Die Idee dahinter war, regionale Vernetzungstreffen mit Schulsprecher:innen neu aufleben zu lassen um Zusammenarbeit, Dialog und Einsatz für kollektive Anliegen weiter auszubauen. Denn, wie kija-Mitarbeiter Sebastian Burger meint: „Der Funktion als Schulsprecher:in liegt meist ein großes soziales Engagement zugrunde, das die Schüler:innen mitbringen. Sie sind um ihre Schulgemeinschaft bemüht und wollen notwendige Veränderungen erwirken. Gerade deshalb sind ein direkter Austausch und die gegenseitige Unterstützung so wichtig!“
Bei diesem ersten Austausch wurden einige wichtige Handlungsfelder und aktuelle Herausforderungen diskutiert. Beispielsweise wurde berichtet, dass Sexualität oder damit verbundene Themen rund um Übergriffe, Grenzsetzung, Sexting/Sextorsion o. Ä. an weiterführenden Schulen kaum bis gar nicht thematisiert werden und sich Schüler:innen oft alleingelassen fühlen. Ebenso ist für Schüler:innen die mangelnde soziale Anerkennung für technische oder landwirtschaftliche Ausbildungen spürbar. Weiters gestaltet sich Mobilität im Lungau für Jugendliche nach wie vor ausbaufähig (die „Nightline 2.0“ wird allerdings sehr positiv hervorgehoben). Zudem können strenge Regelungen an Schulen und Internaten den Leistungsdruck erhöhen und eine freie Zeiteinteilung schwierig gestalten. Zuletzt wurde über Ausgrenzungen berichtet und mögliche Handlungsstrategien bei Mobbingvorfällen besprochen sowie Informationen zu Angeboten oder Unterstützungsmöglichkeiten der beiden Einrichtungen weitergegeben.
Künftig soll die Vernetzung zu einem stetigen Austausch zwischen den Sozialeinrichtungen und der Schüler:innenvertretung und so eine Lobby für gemeinsame Belange, Projektideen und Veränderungen werden. Ein nächstes Treffen ist bereits in Planung, auch in den anderen Regionen sind Konferenzen geplant. So findet am 14. März das Treffen für die Schüler:innenvertretrung im Pongau statt:
Wann? Donnerstag, 14. März von 14-16 Uhr
Wo? Regionalbüro kija Innergebirg / Ing.-Ludwig-Pech-Str. 12, 5600 St. Johann im Pongau
Wer? Team der Regionalstelle kija Innergebirg & Daniela Wallinger von akzente Pongau
Alle Schulsprecher:innen & Stellvertretungen der Pongauer Schulen (Sek II) sind herzlich dazu eingeladen!
Vielen Dank an dieser Stelle an Amelie, Arno, Valentin, Thomas, Gabriel und Dominik für den offenen Austausch und das kreative Miteinander!
kija Innergebirg sucht Workshop-Mitarbeiter:innen
Ihr habt Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und eine psychosoziale Grundausbildung? Dann meldet euch bei uns! Die kija Innnergebirg sucht ab sofort zwei freie Mitarbeiter:innen für Workshoptätigkeiten. Das genaue Stundenausmaß orientiert sich an eurer zeitlichen Verfügbarkeit. Ihr könnt eure Zeit frei einteilen, die meisten Workshops finden allerdings vormittags statt.
Voraussetzungen: Ihr seid Pädagog:innen oder habt Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und eine psychosoziale Grundausbildung - eine Bewerbung ist auch bei noch nicht vollendeter Ausbildung möglich. Wichtig ist außerdem: ein Führerschein und ein eigenes Fahrzeug!
Alle weiteren Infos bekommt ihr von kija-Mitarbeiterin Barbara Frauendorff, die sich auch auf eure Bewerbungen freut! Ihr Kontakt: 0699 1166 6246 & kija.innergebirg@salzburg.gv.at
Enquete des Salzburger Landtags: "Klima wandelt Gesundheit"
Am 28. Februar veranstaltete der Salzburger Landtag eine Enquete zum Thema "Klima wandelt Gesundheit". Unterschiedliche Expert:innen widmeten sich dabei aus verschiedenen Blickwinkeln Fragen rund um Klimakrise und Gesundheit und unter anderem wurde diskutiert, welche Auswirkungen die Klimakrise auf die physische und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hat. Im Anschluss an diese Vorträge beleuchteten eine Reihe von "Blitzlichtern" die Situation in Salzburg. Dabei sprach Andrea Holz-Dahrenstaedt über die kinderrechtlichen Aspekte. Sie machte in ihrem Vortrag darauf aufmerksam, dass eine der größten Ängste junger Menschen derzeit der Zukunft unseres Planeten gilt und das "zu Recht, zählen die Klimakrise und ihren Auswirkungen zu den größten Bedrohungen der Menschheit, insbesondere für die junge Generation“.
Die versammelten Fachleute waren sich einig: Es bedarf eines Schulterschlusses aller politischen Kräfte, um der Klimakrise gegenzusteuern. Für die entsprechenden Rahmenbedingungen müsse die Politik sorgen, zusätzlich ist jeder einzelne Beitrag wichtig, denn jeder Schritt zählt!
Kinderrechte als Richtschnur
„Die Kinderrechte wären eine gute Richtschnur für effizienteres Handeln, denn immerhin steht seit 2011 im Bundesverfassungsgesetz über die Rechte von Kindern, dass das Wohl der Kinder - auch im Sinne der Generationengerechtigkeit - bestmöglich geschützt werden muss. Geschehen ist bisher zu wenig. So forderte der UN-Kinderrechtsausschuss Österreich 2020 auf, seine Klimaschutzpolitik gemäß internationaler Verpflichtungen voranzutreiben und die besondere Verwundbarkeit und die Bedürfnisse von Kindern sowie ihre Ansichten bei der Umsetzung, Kontrolle und Bewertung dieser politischen Maßnahmen systematisch zu berücksichtigen“, betonte Holz-Dahrenstaedt in ihrem Statement.
Klimaschutz und Kinderrechte - der „Anspruch auf bestmögliche Entwicklung und Entfaltung“ seien untrennbar miteinander verwoben. „Als Gesellschaft können wir es uns nicht leisten, wissenschaftliche und internationale Empfehlungen sowie die Meinungen, Interessen und Kritik junger Menschen zu ignorieren“, so Salzburgs Kinder- und Jugendanwältin abschließend.
Einen Rückblick auf die Veranstaltung findet ihr über diesen Link.
Österreichweites & Internationales
Nationaler Aktionsplan gegen Kinderarmut
Die EU-Kindergarantie ist eine Initiative der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2021, die bis 2030 eine Verbesserung der Lebenssituation von stark benachteiligten Kindern und Jugendlichen sichern soll. Die österreichische Bundesregierung hat diese Empfehlung aufgegriffen und sich in einem Ministerratsbeschluss vom 15. September 2021 zu den Zielen und Anliegen der Europäischen Garantie für Kinder bekannt. Zur Umsetzung wurde der Nationale Aktionsplan Österreichs von der Bundesregierung im Dezember 2023 beschlossen.
Ziel des Aktionsplans ist die Zahl der von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffenen Kinder in Österreich bis 2030 auf elf Prozent zu halbieren. Mit mehr als 600 konkreten Projekten und Maßnahmen sollen mit dem „Programm Kinderchancen“ sechs grundlegende Dienstleistungen bis 2030 für bedürftige Kinder garantiert werden. Dies sind zum einen ein kostenloser und wirksamer Zugang zu
- frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung (z. B. Ausbau elementarer Bildungseinrichtungen, Verbesserungen bei Öffnungszeiten, Steigerung der Qualität des Angebots, bundesweite einheitliche Bereitstellung von Angeboten),
- inklusiven Bildungsangeboten und schulbezogenen Aktivitäten (z. B. Aufstockung des Unterstützungspersonals: Schulsozialarbeit, Schulpsychologie, Assistenz, Administration; Unterstützung von Schulen anhand eines Chancenindexes),
- mindestens einer gesunden Mahlzeit pro Schultag,
- und zur Gesundheitsversorgung (z. B. Verbesserungen bei ambulanter pädiatrischer, augenärztlicher und kinder- und jugendpsychiatrischer Versorgung).
Weiters umfasst das Programm einen wirksamen Zugang zu
- einer gesunden Ernährung (z. B. Primärprävention betreffend Adipositas, Stillförderung)
- und angemessenem Wohnraum (z. B. Reduzierung der Zahl von Kindern in Haushalten mit schlechter Wohnqualität; Delogierungsprävention).
Auch wenn die kija all diese Ziele unterstützt, bleibt doch ein Wermutstropfen: Ein Nationaler Aktionsplan ist lediglich eine Absichtserklärung und keine langfristige Verpflichtung.
Zuletzt noch ein Best Practice Beispiel: Die Aktiv-KarteKIDS der Stadt Salzburg ermöglicht Kindern, die von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen sind, einen Zugang zu Freizeitmöglichkeiten and damit zur Teilhabe an sozialen Aktivitäten. Mit ihr erhalten Kinder aus Familien, die Sozialhilfe erhalten oder in Betreuung der Kinder- und Jugendhilfe sind, etwa freien Eintritt in den Zoo, zahlreiche Museen oder das Landestheater. Alle Infos zur Aktiv:KarteKIDS findet ihr hier.
Kinderrechtliche Aspekte - Schutzhunde-Bisstraining
Anlass für unsere aktuelle kinderrechtliche Stellungnahme ist eine Diskussion um ein angedachtes Verbot für private Beiß- und Angriffstrainings bei Hunden. Die Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs unterstützen dabei den dringenden Handlungsappell der Tierschutz-Allianz gegen Beiß- und Angriffstraining und sprechen sich für das Etablieren von Regelungen aus, die den Kinderrechten entsprechen.
Hintergrund: Das durch Beiß- und Angriffstraining erhöhte Erregungsniveau von Hunden stellt auch für Kinder und Jugendliche ein Risiko dar. Kinderrechtliche Bedenken betreffen hier vor allem das Recht auf Gesundheit und das Recht auf Spielen durch allfällige Beißunfälle. Ebenso ist jedoch die Teilnahme von Kindern und Jugendlichen an Übungen, bei denen im Rahmen von Hundetrainings Gewalt- und Dominanzszenarien stattfinden, aus kinderrechtlicher Sicht kritisch zu sehen.
Die Stellungnahme im Wortlaut könnt ihr hier nachlesen.
Handreiche zum Umgang mit Gewalt bei Obsorge und Kontaktrecht
Alle Kinder haben ein Recht auf Schutz vor Gewalt in jeglicher Form. Dies umfasst auch den Schutz vor Gewalt gegenüber wichtiger Bezugspersonen. Das Ministerium für Justiz hat nun - unter Mitwirkung der kijas Österreichs - eine Handreiche zum Umgang mit Gewalt im Zusammenhang mit Obsorge und Kontaktrecht erstellt.
Ziel der umfangreichen Handreiche ist es, unterschiedliche Formen von Gewalt sichtbar zu machen und eine Orientierungshilfe für Handlungsstrategien im Sinne des Kindeswohls zu bieten. So soll ein "rechtlich und fachlich aufeinander abgestimmtes, standardisiertes und koordiniertes Handeln im Sinne einer 'Verantwortungsgemeinschaft' für den Kinderschutz" unterstützt werden. Die Handreiche richtet sich primär an Richter:innen der Familienhilfe, aber auch an Fachpersonen, die im Bereich Kinderschutz tätig sind.
Das Dokument kann als PDF auf der Website des Ministeriums heruntergeladen werden.
Sambia geht gegen Kinderehen vor
Kinderehen sind weltweit alles andere als eine Seltenheit. Jährlich werden schätzungsweise 12 Millionen Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet - sie sind fünfmal öfter von Kinderehen betroffen als Buben. Auch in Österreich ist eine Ehe ab 16 möglich, wenn beide Eltern schriftlich vor einem Notar zugestimmt haben und die:der Ehepartner:in zumindest 18 Jahre alt ist. Während die Zahl der Kinderehen eine Weile rückläufig war, scheint sie nun dank Covid und anderer Krisen wieder zu steigen.
UNICEF definiert eine Kinderehe als eine "formale Eheschließung, bei der mindestens einer der Partner unter 18 Jahre alt ist." Wie auch wir geht die Organisation davon aus, dass Minderjährige generell nicht heiraten sollten - egal ob aus Zwang, unter Druck oder aus freien Stücken. Das sambische Parlament hat nun ein Gesetz verabschiedet, das das Heiratsalter auf mindestens 18 Jahre festlegt. Es ist ein bedeutender Schritt zum Schutz der Rechte von Kindern - ein Schritt, der in Österreich noch immer ausständig ist!
Weitere Infos der UNICEF zu Kinderehen findet ihr über diesen Link.
Tipps
SOS-Kinderdorf sucht Bereitschaftspflegepersonen
Das SOS Kinderdorf sucht in Salzburg für Säuglinge und Kinder bis drei Jahren in akuten Krisensituationen Bereitschaftspflegepersonen. Diese sollen die Kinder unterstützen, wenn die leiblichen Eltern aus unterschiedlichen Gründen - oft nur vorübergehend - nicht ausreichend für ihre Kinder sorgen können. Bereitschaftspflegepersonen bieten den Kindern schnell und kurzfristig Schutz und Zuwendung und somit die Möglichkeit für alle Beteiligten, in Ruhe nach der für das Kind besten Lösung zu suchen.
Anforderungen & Voraussetzungen: Bereitschaftspflegepersonen müssen äußerst flexibel und bereit sein jederzeit ein Kind aufzunehmen und es durch diese krisenhafte und oft auch belastende Zeit zu begleiten. Diese anspruchsvolle Aufgabe können Personen, die allein, in einer Lebensgemeinschaft oder Partnerschaft leben, mit und ohne eigene Kinder, übernehmen. Bereitschaftspflegepersonen werden wie Pflegepersonen von der Kinder- und Jugendhilfe in den Bezirken auf ihre Eignung überprüft und absolvieren ebenfalls die vorbereitende Ausbildung für Pflegepersonen. Sie müssen jedoch zusätzlich an einem Modul für Bereitschaftspflege teilnehmen.
Alle weiteren Informationen findet ihr auf der Website von SOS Kinderdorf bzw. über Irene Hochegger vom SOS-Kinderdorf, 0676 88144 669 & Irene.Hochegger@sos-kinderdorf.at oder Renate Heil, Kinder- und Jugendhilfe, Land Salzburg, 0662 8042-3641 & renate.heil@salzburg.gv.at.
Salzburger Festspiele: Jugendtickets & Festspielpatenschaften
Für alle unter 27 bieten die Salzburger Festspiele Jugendkarten, die bis zu 90 Prozent günstiger sind als reguläre Tickets - für Konzerte, Opern und Schauspiel! Die Jugendkarten können digital über die Ticket Gretchen App gekauft werden, hier kommt das Ticket direkt auf das eigene Handy. Wichtig - davor noch registrieren und das Alter bestätigen: https://ticketgretchen.app.link/U27_registrierung
Ihr habt vielleicht niemanden, der mit euch in die Oper gehen möchte? Oder würdet gerne mehr über Schauspiel und klassische Musik wissen? Die Festspiele bieten dieses Jahr "Patenschaften" für Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren. Erfahrene Festspielbesucher:innen teilen dabei ihre Leidenschaft, ihre Begeisterung und ihre Erlebnisse mit euch. Zu folgenden Vorstellungen werden Festspielpatenschaften angeboten:
- 29. Juli · Zweig: Sternstunden der Menschheit
- 1. August · Camerata Salzburg: Verklärte Nacht
- 6. August · Mozart: Don Giovanni
- 15. August · Barenboim: West-Eastern Divan Orchestra
- 20. August · Prokofjew: Der Spieler
Vor der jeweiligen Vorführung gibt es einen Empfang mit Werkeinführung - so könnt ihr euch kennenlernen und schon vorab austauschen! Anmeldung und Informationen unter jugend@salzburgfestival.at
Laufende Infos rund um die kija Salzburg findet ihr auf www.kija-sbg.at, unter facebook oder auf Instagram. Und folgt uns auch auf TikTok.
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