Newsletter kija Sbg 10/13
Liebe FreundInnen der kija Salzburg, sehr geehrte Damen und Herren,
die Kinderrechte zu achten heißt einerseits, Kindern genügend Raum für ihre Entwicklung zu geben, andererseits aber auch, sie nicht sich selbst zu überlassen, wenn ihr Wohl gefährdet ist. Dieser Grad ist, gerade was die Nutzung der Neuen Medien betrifft, sehr schmal. lesen Sie mehr dazu in diesem Newsletter.
Übersicht
- Stiftungspreis für MutMachen
- Sexting, Porno - wie geht's weiter?
- Benachteiligte Flüchtlingskinder
- Elternberatung bei Scheidung
- 20 Jahre kija Salzburg
Termine
Stiftungspreis für MutMachen
Gute Nachrichten von „MutMachen Salzburg“. Soeben hat die kija Salzburg zwölf neue MutMacherinnen ausgebildet, die sich darauf freuen, ehrenamtlich für ein Kind eine Mentorenschaft zu übernehmen. Außerdem unterstützt die Viktor-Fuchs-Stiftung das Projekt mit 10.000,- Euro. Damit kann nicht nur die Fortführung von MutMachen abgesichert werden, es können sogar noch mehr Mentorenschaften vermittelt und professionell betreut werden. Einziger Wermutstropfen: Auch die jüngste Ausbildungsgruppe ist ausschließlich weiblich. Das ist insofern problematisch, weil männliche Rolemodels ohnehin dünn gesät sind und männliche Mentoren daher umso wichtiger wären. Abgesehen davon ist jedoch die Motivation, sich zu engagieren, in Salzburg ungebrochen. Zweimal jährlich bildet die kija Salzburg neue MutMacherInnen aus. Viele haben einfach das Bedürfnis, etwas Sinnstiftendes zu tun.
Das Erfolgskonzept "MutMachen" langfristig abzusichern und unter den bewährten Qualitätskriterien auf das ganze Bundesland ausdehnen zu können, ist nach wie vor erklärtes Ziel der kija Salzburg. Noch fehlt dafür ein klares Bekenntnis der Politik.
Sexting, Porno - wie geht's weiter?
Am 24. Oktober veranstaltete die kija Salzburg unter dem pointierten Titel "Alles Porno!?" eine Fortbildung rund um das Thema Jugendliche, Sexualität und sexuelle Gewalt. Das Interesse an der Veranstaltung war groß, mehr als 50 Professionisten aus den Bereichen Beratung und Betreuung waren gekommen. Im Zentrum stand die Frage, ob der nahezu barrierefreie Zugang zu Pornografie im Internet zu erhöhter Anwendung sexueller Gewalt führt. Zumindest eine Veränderung des Verhaltens bei erhöhtem Konsum in Richtung verminderter Empathie gilt mittlerweile als belegt. Im Zusammenhang damit könnte auch die Zunahme von Sextingopfern stehen. Sexting betrifft in erster Linie Mädchen. Dabei werden reale oder manipulierte Nacktfotos über die sozialen Netzwerke rasend schnell verbreitet. Die Folgen sind verheerend, die Zahl der Betroffenen steigt. Allein im ersten Halbjahr 2013 wandten sich 70 Sextingopfer an die kija Salzurg, zehnmal mehr als im Vergleichszeitraum im Vorjahr.
Erwartungsgemäß war das Medieninteresse an der Veranstaltung groß, sowohl der ORF als auch derStandard.at berichteten. Inhaltlich muss es jetzt darum gehen, das Interesse an der Thematik nicht versanden zu lassen und vor allem dem Bedarf an Vernetzung nachzukommen. Die kija Salzburg plant noch in diesem Jahr erste Arbeitskreistreffen.
Bei Interesse wenden Sie sich an kija-Mitarbeiterin Cornelia Grünwald.
Benachteiligte Flüchtlingskinder
Ende Oktober fand ein Runder Tisch mit Landesrat Schellhorn und Landesrätin Berthold zur Situation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Salzburg statt. Im Sinne des Artikels 2 der UN-Kinderrechtskonvention, wonach kein Kind diskriminiert werden darf, forderte Andrea Holz-Dahrenstaedt dort die Anhebung der Betreuungstagsätze von Flüchtlingskindern. Aktuell besteht in der Betreuung eine Schieflage. Einrichtungen wie das SOS-Clearinghouse oder der Verein Menschenleben müssen pro Kind mit der Hälfte von dem, was andere Betreuungseinrichtungen bekommen, auskommen. Außerdem müssen so wichtige Projekte wie Minerva endlich langfristig abgesichert werden. Minerva bereitet junge Flüchtlinge auf den Hauptschulabschluss vor. Dieses Jahr haben sich 60 Personen angemeldet, nur für 20 von ihnen gibt es einen finanzierten Platz.
Auch auf Bundesebene gibt es Druck auf die Regierung, sich von der Politik der Unmenschlichkeit zu verabschieden. 31.000 Menschen unterzeichneten die Petition "Gegen Unmenschlichkeit", die von den KIJAS Österreich mitgetragen wurde. Nun legte die Initiative ein alternatives Regierungsprogramm vor und fordert u. a., dass gut integrierte Personen nicht abgeschoben und Familien nicht zerrissen werden dürfen sowie einen effektiven Zugang zu Arbeit und Bildung.
Elternberatung bei Scheidung
Vor einer einvernehmlichen Scheidung müssen Eltern nun nachweislich in einer Beratungsveranstaltung bzw. einer Einzelberatung über die spezifischen aus der Scheidung resultierenden Bedürfnisse ihrer Kinder aufgeklärt werden. Unter Mitarbeit der KIJAS wurden in den vergangenen Monaten hierfür Qualitätskriterien entwickelt sowie geeignete Personen zertifiziert. Nunmehr steht die Liste der anerkannten BeraterInnen für die Elternberatung vor einvernehmlicher Scheidung gemäß § 95 Abs. 1a AußStrG online zur Verfügung.
Liste der anerkannten BeraterInnen gemäß § 95 Abs. 1a AußStrG
Für Interessierte BeraterInnen: Bewerbungsunterlagen-Download
20 Jahre kija Salzburg
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija) Salzburg wurde 1993 gegründet.
Das bedeutet: Wir werden heuer 20 Jahre. Das möchten wir gemeinsam mit unseren FreundInnen, UnterstützerInnen und KooperationspartnerInnen feiern. Am Programm stehen der Auftritt jugendlicher Kinderrechte-BotschafterInnen, ein Rückblick auf die wichtigsten Meilensteine, Anekdoten und Hoppalas aus dem kija-Leben uvm. Außerdem darf geplaudert, gegessen und (v)ersteigert werden. Wir freuen uns auf ein schönes gemeinsames Fest!
Wann: Mi. 20. November 2013, 17.30 Uhr
Wo: Kavernen 1595, Gstättengasse 27-29, 5020 Salzburg
Wichtig:
Anmeldung unter 0662-430 550 bzw. kija@salzburg.gv.at
Termine
Intersex Solidarity Day
Gehen Sie ruhig davon aus, eine Intersex-Person zu kennen, ohne es zu wissen!
Von 1.000 Kindern werden ein bis zwei intersexuell geboren, das heißt, dass sie nicht eindeutig dem männlichen oder dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden können. Rund 85 Prozent dieser Neugeborenen werden chirurgisch und/oder hormonell einem Geschlecht angepasst, um in die Norm zu passen. Unter den Folgen dieser verfrühten Eingriffe leiden die Betroffenen oft ein Leben lang. Intersex-Kinder haben aber das Recht auf körperliche Unversehrtheit, bis sie selbst entscheiden können, ob sie etwas an ihrem Körper verändern wollen oder nicht!
Die HOSI Salzburg veranstaltet einen Solidaritätstag zu dem Thema mit Filmen, Infomaterial und einer Podiumsdiskussion.
Wann: Freitag, 08. November 2013, 18.00 Uhr
Wo: Unipark Nonntal, HS Georg Eisler
Rückfragen:intersex@hosi.or.at
Charityabend fürs Kinderschutzzentrum
"Lachen für Charity" ist eine Benefizveranstaltung im Rahmen von Licht ins Dunkel. Der Reingewinn geht zweckgewidmet an das Kinderschutzzentrum Salzburg für die Soforthilfe misshandelte Kinder. Am Programm stehen die beiden Kabarettistinnen Elli Colditz und Eva Maria Marold und ein reichhaltiges Catering.
Wann: Do. 14. November 2013, 19.00 Uhr
Wo: Stiegl Brauwelt, 5020 Salzburg
4. Salzburger Kost-Nix-Laden
AsylwerberInnen, subsidiär Schutzberechtigte und Menschen, die aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen nicht abschiebbar sind, leben in Österreich bestenfalls von 320,- Euro Grundversorgung im Monat. Auf der anderen Seite leben viele Menschen im materiellen Überfluss. Beim Kost-Nix-Laden können die einen, was sie nicht brauchen, loswerden, die anderen je nach Bedarf gratis Dinge mitnehmen. Erfahrungsgemäß besteht besonderer Bedarf an Winterkleidung, Geschirr, funktionierenden Elektronikgeräten, alten Mobiltelefonen, Notebooks und Hardware.
Wann: Mittwoch, 27. November 2013, 14.00 bis 18.00 Uhr
Wo: Jugendzentrum IGLU, Haydnstraße 4, 5027 Salzburg
Spenden:
Annahmezeit: 11. bis 22. November, Mo. bis Fr., 10.00 bis 17.00 Uhr
Bitte klären Sie im Vorfeld ab, ob Ihre Sachen benötigt werden: 0662-877 386 oder juz-iglu@kirchen.net
Tagung: Partizipation in der Kinder- & Jugendmedizin
Die Politische Kindermedizin ist eine Plattform engagierter Kinder- und JugendmedizinerInnen und anderer im Kinder- und Jugendbereich tätiger Berufsgruppen, die sich für gerechte Ressourcenverteilung, optimale medizinische Versorgung, Wahrung der Kinderrechte und einen kostenlosen Zugang zu notwendigen Therapien für Kinder und Jugendliche einsetzt. Einmal jährlich organisiert die Plattform eine zweitägige Fachtagung. 2013 drehen sich die Tagungsbeiträge rund um das Thema "Partizipation in der Kinder- und Jugendmedizin".
Wann: Fr. 15. bis Sa. 16. November 2013
Wo: Hotel Castellani, Alpenstraße 6, 5020 Salzburg
Preis: 150,- Euro
Programm & Infos:www.polkm.org
Fachtagung Kinder- und Jugendpsychotherapie
Kindheit im Konflikt zwischen gesellschaftlichen Ansprüchen und dem Bedürfnis nach Selbstverwirklichung.
Unter diesem Motto veranstaltet die Österreichische Vereinigung für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (ÖVK) eine zweitägige Fachtagung in Wien. Als Referentin spricht u. a. die bekannte Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger.
Wann: 22. bis 23. November 2013
Wo: Palladion, Wien
Weitere Infos: www.oevk-kinderpsychotherapie.at
Symposium: Medien und Kinderrechte
Medien und Kinderrechte sind ein weites Feld, das mit dem Einzug der Neuen Medien in den Alltag der Kinder und Jugendlichen noch breiter wird. Die Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreich veranstalten gemeinsam mit der Donau-Universität-Krems ein Symposium dazu.
Wann: 20. November 2013
Wo: Audimax der Donau-Universität-Krems
Anmeldung: post.kija@noel.gv.at
Das Team der kija Salzburg wünscht ein informatives Leseerlebnis und eien spannenden Kinderrechte-Herbst. Laufende Infos rund um die kija Salzburg erhalten Sie auch auf: www.facebook.com/kijasalzburg
05 7599 729
kids-line: 0800 234 123 (13:00 – 21:00 Uhr)