Liebe FreundInnen der Kinderrechte!
Am 10. Dezember ist internationaler Tag der Menschenrechte.
"Alle Kinder sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren."
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg beteiligt sich gemeinsam mit 34 weiteren Organisationen an einer Aktion der Plattform Menschenrechte, deren Ziel es ist, die Menschenrechte in der Stadt Salzburg sichtbar zu machen. Deshalb hängt in diesen Tagen ein rotes Transparent mit einem Menschenrechtsartikel gut sichtbar beim Eingang der kija Salzburg am Museumsplatz. Für Kinder und Jugendliche gelten zusätzlich zu den Menschenrechten auch noch die Kinderrechte. Die Kinderrechte sind besondere Menschenrechte, denn junge Menschen brauchen in ihrer Entwicklung besonderen Schutz. Im November haben wir das 30-jährige Bestehen der Kinderrechte gefeiert. Lesen Sie mehr dazu in diesem Newsletter.
PS: Eine besonders schöne Vertonung des Artikel 1 der Menschenrechte durch den Superar-Chor können Sie hier nachhören.
30 Jahre Kinderrechte
Aus Salzburg
Österreichweites
Tipps & Termine
Österreich war das vierte Land weltweit, das den Gewaltschutz in der Erziehung gesetzlich verankert hat.
§ 137 ABGB
(2) Eltern haben das Wohl ihrer minderjährigen Kinder zu fördern, ihnen Fürsorge, Geborgenheit und eine sorgfältige Erziehung zu gewähren. Die Anwendung jeglicher Gewalt und die Zufügung körperlichen oder seelischen Leides sind unzulässig.
30 Jahre alt wird dieses Gesetz dieses Jahr. Aber leider ist ein Negativtrend festzustellen, insbesondere was die seelische bzw. psychische Gewalt betrifft. Das belegen aktuelle Zahlen aus einer repräsentativen Salzburgstudie des Instituts für Grundlagenforschung. Bestätigt wird die Trendmessung vor fünf Jahren, dass schwere physische Gewalt überwiegend und eindeutig abgelehnt wird. Mit dem Kind als Bestrafung eine Woche lang nicht zu sprechen, empfinden aber beispielsweise nur 50 Prozent der 18- bis 29-Jährigen als Gewalt. Dass sich dieses Verständnis von „was ist normal und was ist erlaubt“ auch bei den Kindern fortsetzt, liegt nahe. Für die Kinder scheint das Angeschrienwerden auch zunehmend zum Alltag zu gehören. Formen der psychischen Gewalt sind aber auch, wenn Kinder im Trennungskonflikt zwischen den Eltern zerrissen werden oder wenn sie Gewalt an einem Elternteil miterleben oder mitansehen müssen. 2018 wurden 76 Kinder im Frauenhaus mitaufgenommen, die Gewalt an ihrer Mutter miterleben mussten. Aber selbst bei der körperlichen Gewalt ist ein Backlash zu beobachten. Heute vermutet jeder zweite Erwachsene, dass es dem Gesetz nach erlaubt sei, ein Kind zu ohrfeigen.
Damit Gewalt in der Erziehung aufhört, brauchen Eltern konkrete Angebote, z. B. wenn sie an Überforderung leiden. Auch finanzielle Entlastung (Stichwort Wohnkostensenkung und Mindestsicherung) wirkt sich positiv aus. Für Kinder hingegen ist es wichtig, dass sie sich an BeraterInnen oder Ansprechpersonen im Kindergarten oder in der Schule wenden können. Es zeigt sich, dass es trotz guter gesetzlicher Grundlage einen hohen Aufklärungsbedarf gibt.
Presseaussendung ; Studienergebnisse
Die Studie wurde vom Land Salzburg, dem Kinderschutzzentrum und der Kinder- und Jugendanwaltsschaft Salzburg in Auftrag gegeben.
In Salzburg sind 25 Prozent der unter 18-Jährigen armutsgefährdet. Doch trotz dieser hohen Zahlen wird Armut in unserer Gesellschaft tabuisiert. Im Internet oder auf verschiedenen Reality-Formaten aber auch im politischen Diskurs wird vermittelt, dass arme Menschen nicht arbeiten wollen oder zumindest teilweise selbst schuld seien an ihrer Misere. Kinder aus armen Familien spüren diese Schuldzuweisungen. Sie versuchen, die Armut zu verdecken und reagieren mit Scham. Mit dem Spiel "Achtung, Pechschlange!" möchte die kija dieses falsche Bild zurechtrücken. Das Spiel, das von kija-Mitarbeiterin Barbara Erblehner Swann entwickelt wurde, ist für Kinder ab sechs Jahren geeignet. Es zeigt anhand ganz einfacher Beispiele auf, aus welchen Gründen man in die Armutsfalle gelangen kann. Beim Spielen erfahren Kinder, dass Armut jede/n treffen kann und sich niemand dafür schämen muss.
Das Spiel "Achtung, Pechschlange!" kann von Schulen, aber auch Einzelpersonen in der kija Salzburg kostenlos bestellt werden.
Gesellschaftlich gesehen muss die Verwirklichung der Chancengerechtigkeit für jedes Kind, unabhängig vom Status seiner Familie, Priorität bekommen. „Kein Kind darf benachteiligt werden und das Kindeswohl muss immer vorrangig beachtet werden“, so ist es seit 30 Jahren in Artikel 2 und 3 der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben.
Am 18. November 2019 waren VertreterInnen des Netzwerks Kinderrechte, der Bundesjugendvertretung und der Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs bei Bundespräsidenten Alexander van der Bellen in der Hofburg eingeladen. Den Kuchen haben die Gäste aber selbst mitgebracht, und zwar einen ganz besonderen. Die Kinderrechtetorte setzt sich aus den unterschiedlichen Kinderrechten zusammen, die erst gemeinsam ihren "vollen Geschmack" entfalten. Darum sollen künftig auch alle Kinderrechte in der Verfassung verankert werden und nicht nur ein Teil, wie es bis jetzt der Fall ist. Dann wurden Themen besprochen, bei denen dringender Aufholbedarf besteht, z. B. im Bereich der Kinderarmut, beim Schutz von geflüchteten Kindern und in den Bereichen Gesundheit, Gewaltprävention, Inklusion und Bildung.
Der Bundespräsident versprach, ein wachsames Auge darauf zu haben, dass im künftigen Regierungsprogramm die Kinderrechte wieder mehr Gewicht haben. Und er bedankte sich bei allen, die sich für die Rechte von Kindern und Jugendlichen einsetzen.
Am 19. November 2019 fand im Haus der Ingenieure in Wien unter dem Titel "UN-Übereinkommen über die Rechte des Kindes, Gesetzliches Gewaltverbot, Kinder- und Jugendanwaltschaft" eine Festveranstaltung zum 30-jährigen Jubiläum statt. Die Salzburger Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt wies in ihrem Redebeitrag darauf hin, dass die kijas eines der vielen Zahnräder ist, die dazu geführt haben, dass Kinder und Jugendliche heute als eigene Individuen mit eigenen Rechten und Bedürfnissen wahrgenommen werden. Die Jugend sagt heute selbstbewusst, was sie will (Stichwort: Fridays for Future). Doch leider gilt das nicht für alle Kinder. Daher fordert sie dringend, alle Kinderrechte in der Verfassung zu verankern, die Möglichkeit für eine Individualbeschwerde und mehr Informationen über die Kinderrechte und ihre konkrete Bedeutung (Bewusstseinsbildung).
Zum Abschluss des Festaktes führte Jurist und Universitätsprofessor Reinhard Klaushofer aus, dass es laut einem von der Universität Salzburg durchgeführtem Gutachten zur qualitätsvollen Weiterentwicklung der Standards im Bereich der Kinderrechte empfehlenswert sei, die Existenz der kijas bundesverfassungsrechtlich zu verankern und abzusichern.
Zum 30-Jahres-Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention hat das Bundeskanzleramt ein praktisches Büchlein zu den Kinderrechten herausgegeben. Unter dem Titel "Die Rechte von Kindern und Jugendlichen" finden Sie sowohl das Bundesverfassungsgesetz über die Rechte der Kinder im Wortlaut, als auch die 54 Artikel der UN-Kinderrechtskonvention samt verständlicher Erklärungen dazu.
Auch die Stadt Salzburg hat den runden Geburtstag zum Anlass genommen, ein ansprechendes Heftchen für die 30.000 Kinder und Jugendlichen der Stadt herauszugeben. Neben den wichtigsten Kinderrechten finden sich darin auch Informationen über dazu passende Angebote, also z. B. Salzburgs Kinderzeitung "Plaudertasche", den Jugendkongress, das Projekt Streusalz oder das Rucksackprojekt.
Auch die aktuelle polis-Ausgabe (Politik Lernen in der Schule) widmet sich ganz dem Thema Kinderrechte. Besonderes Augenmerk richtet das Heft auf Kinder und Jugendliche, die selbst für ihre Rechte eintreten. Die Bewegung der arbeitenden Kinder wird vorgestellt und es gibt Beiträge über Greta Thunberg und die Fridays-for-Future-Bewegung sowie über Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai und ihrem Engagement für Bildung. Außerdem finden sich in dem Heft praktische Unterrichtsideen, Materialien- und Linktipps.
Symbolbild: cc 2.0 Jason Taellious / flickr
Ungewissheit - es gibt auf Dauer für Menschen wahrscheinlich nichts Belastenderes als ein Leben in Ungewissheit. Dass Asylverfahren teilweise zu lange dauern und Menschen auf Basis zweifelhafter Gutachten abgeschoben werden, ist mittlerweile bekannt. Neu ist, dass sich zuletzt die Asylaberkennungsverfahren häuften, auch bei Familien, die aus dem Balkan vor fast 20 Jahren zu uns kamen. Dem Gesetz nach ist das möglich, wenn ein Asylberechtigter straffällig geworde ist. In der Praxis wird ein rechtskräftiges Urteil aber erst gar nicht abgewartet, allein der Verdacht reicht oft aus. Sicher ist man momentan zumindest noch als österreichische/r StaatsbürgerIn. Allerdings zählt Österreich zu den Ländern mit enormen Hürden auf dem Weg zu einer Einbürgerung. Zudem sind der kija Salzburg Fälle bekannt, wo Menschen die Einbürgerung aufgrund von Verwaltungsstrafen verwährt wurde.
Vorgehensweisen wie diese verbreiten ein Klima der Angst. Für uns zeigt sich hier deutlich, dass sich die Menschenrechte nicht aufdividieren lassen. Werden sie für eine Menschengruppe ausgesetzt oder abgeschwächt, zieht bald die nächste nach. Wer verliert als nächstes die Aufenthaltsberechtigung? Arbeitslose, NotstandshilfebezieherInnen, FrühpensionistInnen, AlleinerzieherInnen, Menschen mit Behinderung, Alte und Kranke...?
Deshalb müssen wir solidarsch und geeint für die Einhaltung der Meschenrrechte einfordern. Lassen wir nicht zu, dass Menschen ihrer Würde beraubt werden! Die Kinderrechte müssen für alle Kinder gelten. Das bedeutet auch, dass der Vorbehalt, wonach die Kinderrechte zu Lasten von geflüchteten Kindern eingeschränkt werden können, ersatzlos gestrichen werden muss.
Petition: Zehn Menschenrechts-Forderungen für ein neues Regieren
Bei der Landtagssitzung am 04. Dezember standen zwei kija-Themen auf der Tagesordnung:
Erstens wurde die Vorlage des kija-Tätigkeitsberichtes einstimmig zu Kenntnis genommen. Landtagsabgeordnete Kimbie Humer-Vogl fand dabei sehr wertschätzende Worte für den Bericht und die Arbeit der kija: "Es ist kaum zu glauben, dass mit acht Vollzeitäquivalenten das alles zu schaffen ist!" Auch die Abgeordneten der anderen Fraktionen schlossen sich dem Lob an.
Das zweite Thema war ein SPÖ-Antrag zurErrichtung einer Mobbingpräventiosstelle zur Unterstützung von betroffenen Kindern und Jugendlichen. Der Bedarf dafür wurde einmal mehr bei der Cybermobbing-Tagung "dissen - haten - pranken" im Herbst von allen ExpertInnen und an Basis Arbeitenden bestätigt. Es gibt in diesem Feld bereits ein gutes Unterstützungsnetz und viele Engagierte LehrerInnen, dennoch fehlt eine Anlaufstelle für betroffene SchülerInnen, wie es sie bereits in anderen Bundesländern gibt. Der Antrag wurde von ÖVP, Grünen und NEOS abgelehnt. Die NEOS brachten einen Abänderungsantrag ein, wonach die Landesregierung aufgefordert wird, in der bereits eingerichteten Task Force zur Gewaltprävention an Schulen besonderes Augenmerk auf das Thema Mobbing zu legen und darauf aufbauend den Schulen ein bedarfsorientiertes, erweitertes Angebot an gewaltpräventiven Maßnahmen anzubieten.
Die kija Salzburg wird jedenfalls weiter an diesem wichtigen Thema dranbleiben.
Ende November fand im Salzburger Landtag das SchülerInnenparlament mit mehr als hundert TeilnehmerInnen statt. Die jungen SalzburgerInnen diskutierten 13 Anträge. Das SchülerInnenparlament ist das höchste Gremium der LandesschülerInnenvertretung und formulierte folgende Forderungen:
Bereits Ende Oktober tagte im Chiemseehof der Jugendlandtag, ein Instrument, um Salzburgs Jugend für Politik und Demokratie zu begeistern. Zehn Anträge wurden von den Jugendlichen eingebracht. Unter anderem ging es um die Vermeidung von Lebensmitteln im Müll, um die Stärkung des öffentlichen Verkehrs, um psychosoziale Unterstützung und mehr soziale Kompetenz an Schulen sowie verständliche Wahlinformation für alle.
Noch bevor der Kinderrechteherbst sämtliche kijas vom Bodensee bis zum Neudiedlersee mit Aktivitäten fest im Griff hatte, tagten die Kinder- und JugendanwältInnen aller Budesländer Mitte Oktober in Vorarlberg. Bei diesem Zusammentreffen stand neben den Themen wie Entwicklungen in der Kinder- und Jugendhilfe und Maßnahmen gegen Schulabbruch vor allem notwendige Schritte zur Verankerung der Kinderrechte im kommenden Regierungsprogramm auf der Tagesordnung. Das Netzwerk Kinderrechte hatte alle Parteien noch vor der Wahl aufgefordert, zu kinderrechtsrelevanten Fragen Stellung zu beziehen. Die kijas appellieren an die künftige Bundesregierung, ein klares Bekenntnis zu den Kinderrechten abzugeben, und übermittelten konkrete Vorschläge für das Regierungsprogramm.
Begleitete Kinderflüchtlinge wurden in Österreich bisher statistisch nur als Teil der Gesamtmenge der Asylsuchenden gesehen. Nun haben die asylkoordination und Unicef Österreich unter dem Titel "Dreimal in der Woche weinen, viermal in der Woche glücklich sein" eine Studie zu ihren Bedürfnissen veröffentlicht. Mit Juni 2019 warteten in Österreich 8.045 Kinderflüchtlinge, davon 7.555 mit ihrer Familie, auf die Entscheidung des Asylantrags. Kinderflüchtlinge und ihre Familien sind zwar mit den selben Herausforderungen wie erwachsene Geflüchtete konfrontiert (Armutsgefährdung, sozioökonomische und soziale Benachteiligung), hinzu kommen aber Hürden im Bereich der Bildung. So erweist sich der mangelnde Zugang zu Bildungseinrichtungen außerhalb der Schulpflicht für begleitete Kinderflüchtlinge als besonderes Problem. Ein Spezifikum für diese Kinder ist auch, dass sie aufgrund ihrer raschen sprachlichen Fortschritte oftmals die Verantwortung für die Familie inner- und außerhalb der Unterkunft übernehmen (Stichwort: Parentifizierung).
Die gesamte Studie steht hier zum Download zur Verfügung.
Seit November gibt es mit dem „GIRLS TALK – Mädchentreff“ ein neues Angebot des FrauenGesundheitsZentrum Salzburg. Jeden letzten Freitag im Monat wird Sexualpädagogin Sophia Eggner ab 16.00 Uhr für Mädchen und jungen Frauen für Fragen rund um körperliche Entwicklung, Liebe, Verhütung, Beziehung und Sexualität zur Verfügung stehen.
Wo: FrauenGesundheitsZentrum Salzburg, Alpentraße 48 / 1. Stock (Zentrum Herrnau), 5020 Salzburg
Weitere Infos
Die aktuelle Veranstaltungsreihe "Sozialpädagogische Blicke" des Instituts für Erziehungswissenschaften der Universität Salzburg befasst sich in diesem Semester mit dem Thema "Kontrolle, Strafe und Zwang". Insbesondere für Menschen aus dem Bereich der Kinder- und Jugendarbeit dürfte der dritte Termin zum Thema "Erziehung zwischen Hilfe und Zwang" interessant sein. Nina Oelkers wirft einen Blick auf den Freiheitsentzug in der Kinder- und Jugendhilfe - eine hochumstrittene Maßnahme.
Wann: Mittwoch, 22. Jänner 2020, 17.00 bis 19.00 Uhr
Wo: Unipark Nonntal, Erzabt-Klotz-Straße 1, HS 3, 5020 Salzburg
Der Verein Selbstbewusst und das Frauenbüro Salzburg bieten unter dem Titel "After Work Basics" Vorträge für Fachpersonen aus dem Bereich der Kinder- und Jugendarbeit an. Beim nächsten Termin werden Fragen rund um Gewaltprävention im pädagogischen Alltag sowie Möglichkeiten des Kinderschutzes in Institutionen diskutiert.
Wann: Mo 20. Jänner 2020, 17.30 bis 20.30 Uhr
Wo: Schloss Mirabell, Pegasus-Raum
Ist LehrerIn zu sein an und für sich schon ein Berufsrisiko? Wie begegnet man ADHS? Welche Auswirkung hat natürliche Präsenz und wie kann man diese trainieren? Wie kann Gewaltprävention an der Schule gelingen? Diesen und vielen weiteren Fragen geht die Tagung "Gesund und erfolgreich Schule leben" auf den Grund.
Wann: Do 27. bis Fr 28. Februar 2020
Wo: Pädagogische Hochschule Salzburg Stefan Zweig
Mit den Wundern ist es ja so: Die geschehen eher unverhofft. Aber es gibt schon ein paar Faktoren, die sie begünstigen. Oder besser gesagt, es gibt Umstände, die Wunder unwahrscheinlicher machen. Also wenn alles ganz perfekt vorbereitet und straffest durchorganisiert ist und wenn die festlichen Serviettenmotive perfekt zum Feiertagskostüm passen und das Geschenkspapier auch keine Nuance davon abweichen darf ... dann tut sich so ein Wunder schwer. Weil Wunder sind ja eng verwandt mit Zufällen und Überraschungen, und die brauchen eben auch unverplanten Platz zum Wirken. Also ruhig Mal alles ein bisschen entspannter angehen. Kein Mensch erinnert sich in zehn Jahren noch daran, welche Servietten am Tisch gelegen sind.
Vor anderen Herausforderungen stehen oft Patchworkfamilien oder Familien, die sich gerade trennen. Oft wünschen sich die Kinder, dass die Eltern - wie früher - gemeinsam mit ihnen feiern. Das sollte aber nur dann anvisiert werden, wenn das Einvernehmen gut ist. Ansonsten kann ein Telefonat des Kindes mit dem abwesenden Elternteil am Heiligen Abend die Sehnsucht überbrücken. Wichtig ist es, rechtzeitig zu vereinbaren, wann bei welchem Elternteil gefeiert wird, damit die Kinder genügend Zeit mit jedem Elternteil verbringen können.
Wenn Ihnen rund um die Feiertage alles zu viel wird, greifen Sie ruhig zum Hörer:
Telefonseelsorge: 142 (ohne Vorwahl)
Rat auf Draht - für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen: 147 (ohne Vorwahl)
kids-line: 0800 234 123
Wir wünschen Ihnen eine wunderschöne Vorweihnachtszeit und sehr entspannte Feiertage. Die kija Salzburg bleibt von Montag den 23. Dezemmber bis zum Montag den 06. Jänner geschlossen. Ab 07. Jänner 2020 sind wir wieder - in älterer Frische - da ;-)
Laufende Infos rund um die kija Salzburg finden Sie auf www.kija-sbg.at oder unter www.facebook.com/kijasalzburg.