Liebe FreundInnen der kija Salzburg, sehr geehrte Damen und Herren,

Seit langem drängen die KIJAs Österreich mit dem Ziel, die Standards in der Jugendwohlfahrt zu verbessern, auf ein neues Bundes-Kinder- und Jugendhilfegesetz. Nun tritt das Gesetz endlich in Kraft. Doch was vor fünf Jahren mit einem hoffnungsvollen Diskussionsprozess begann, hat längst der Ernüchterung Platz gemacht. Lesen Sie mehr dazu in diesem Newsletter.

Übersicht

Termine


Kritik am Bundes-Kinder- und Jugendhilfegesetz

Am Anfang des neuen Bundes-Kinder- und Jugendhilfegesetzes stand der Wille, echte kinderrechtliche Verbesserungen zu erwirken: z. B. durch die Möglichkeit, fremduntergebrachte Jugendliche über ihren 18. Geburtstag hinaus zu betreuen, durch das Bekenntnis zu einer umfassenden Betreuung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge oder den Einsatz eines Bundes-Kinder- und Jugendhilfebeauftragten, der auf die Einhaltung der Standards in den Ländern achten sollte.
Was folgte war ein jahrelanges Kräftemessen zwischen Bund und Ländern, in dem es hauptsächlich um das Geld ging. Inzwischen sind die meisten Neuerungen dem Sparstift zum Opfer gefallen. Selbst das dringend geforderte Vier-Augen Prinzip ist nur durch eine Kann-Bestimmung im Gesetz verankert. Mittlerweiele gilt es schon als Erfolg, dass das Gesetz überhaupt beschlossen wird. 

Gefährliche Mitteilungspflicht

Doch der aktuell vorliegende Entwurf, der mit 01. Mai 2013 in Kraft treten soll, hat es in sich. Zwar konnte in letzter Minute aufgrund des Protests zahlreicher Kinderschutzorganisationen und psychosozialer Vertretungen die erweiterte Mitteilungs- und Auskunftspflicht im Verdachtsfall gegenüber den Kinder- und Jugendhilfeträgern (§ 6 Abs. 4) entschärft werden, doch auch die Mitteilungspflicht im „begründeten Verdachtsfall" könnte die Bereitschaft der Kinder und Jugendlichen, sich in einer Notsituation bei einer Beratungsstelle Hilfe zu suchen, dämpfen. Die Mitteilungspfllicht ginge dann zu Lasten der betroffenen Kinder und Jugendlichen.

Mehr Infos: Stellungnahme 


Heimkinder: Nicht zuständig!

Herr K. ist mit seinen mehr als 50 Jahren ein untypischer Einzelfall in der kija Salzburg, doch wie kein anderer zeigt er auf, wie ignorant in Österreich mit ehemaligen Heimkindern, die Opfer institutioneller Gewalt geworden waren, noch heute umgegangen wird:
Herr K. ist Salzburger und wurde als Kind von der Jugendwohlfahrt seinen Eltern abgenommen und war in Folge u. a. in einem Kärntner Heim untergebracht. Fast vierzig Jahre später wird Herr K. mit seinem Schicksal im Kreis geschickt: Die Salzburger Opferschutzkommission fühlt sich für die erlittenen Qualen nicht zuständig und verweist auf die Kärntner Behörde. Dort vertröstet man den Betroffenen seit mehr als einem Jahr mit den Worten "man werde sich melden"! Doch bis heute haben weder Herr K. noch die kija Salzburg je eine konkrete Auskunft zur Zuständigkeit erhalten. Nach wiederholtem erfolglosem Nachfragen auf den unterschiedlichsten hierarchischen Ebenen drängt sich der Verdacht auf, dass dieses Ignorieren des Opfers System hat und Herr K. kein Einzelfall ist. Es überrascht kaum, dass auch die Anfrage der kija Salzburg, wieviele Opfer sich in Kärnten denn bisher gemeldet hätten bzw. entschädigt wurden, unbeantwortet blieb.

Die kija Salzburg fordert daher:

  • Eine bundesweit zuständige Kommission für alle Opfer institutioneller Gewalt, damit die Betroffenen nicht zwischen den Behörden der einzelnen Bundesländer hin- und hergeschickt werden.
  • Aktenseinsicht in die Jugendamtsakten für die Betroffenen, denn die Fremdunterbringung ist Teil ihrer Geschichte und sie haben das Recht darauf, Einblick in die Entscheidungsprozesse zu bekommen. Alles andere ist Behördenschutz!

Restplätze für MutMacherInnen-Ausbildung

Die Termin für die Ausbildung der ersten MutMacherInnen-Gruppe 2013 für die Bezirke Tennengau, Flachgau und Salzburg Stadt steht fest:

Wann: Do. 21. März 2013, 17.00 bis 22.00 Uhr

Wo: kija Salzburg, Gstättengasse 10, 5020 Salzburg

Restplätze für Kurzentschlossene sind noch frei. Wer Zeit und Lust hat, auf ehrenamtlicher Basis Kinder bzw. Jugendliche ein Stück ihres Weges zu begleiten, kann sich bei Regionalleiterin Barbara Erblehner-Swann für ein erstes Kennenlernen noch vor dem Ausbildungstermin melden.

Kontakt: mail

Dringend gesucht ...

... werden auch noch MentorInnen für den Lungau und für das Gasteinertal.

Kontakt: mail


Workshops für Schulklassen

"Wer ist die kija Salzburg und wann kann ich mich an sie wenden?" Antworten auf Fragen wie diese und Informationen rund um die Kinderrechte erhalten SchülerInnen in den kostenlosen Schulklassen-Workshops der kija Salzburg. Die Workshops sind dem Alter der SchülerInnen entsprechend gestaltet. Spielerisch können sie dabei als Klasse Lösungen für mancherlei Problem erproben. Konkrete Fälle werden in der Gruppe zwar nicht behandelt, doch nach dem Workshop können die SchülerInnen mit den BeraterInnen Termine für Einzelgespräche vereinbaren.

Die Schulklassenworkshops können von Schulen im gesamten Bundesland direkt bei der kija Salzburg gebucht werden.

Kontakt & Info: Christine Stoifl-Schönauer, 0662 430 550, mail


Neuigkeiten aus der Region

Die Regionalarbeit hat für die kija Salzburg eine große Bedeutung. Daher freut sie sich bekanntgeben zu können, dass ...

  1. ... kija-Mitarbeiterin Corelia Grünwald ist ab sofort für den Flachgau zuständig ist. Sie wird dort verstärkt Schulklassen besuchen, an Vernetzungstreffen teilnehmen und natürlich vor Ort sein, wenn es darum geht, sich für die Anliegen der Kinder und Jugendlichen stark zu machen.

    Kontakt: DSA Cornelia Grünwald, mail

  2. ...  kija-Mitarbeiterin Barbara Frauendorff im März intensiv in der Region unterwegs sein wird. Sie wird dort beraten, Workshops anbieten und an Vernetzungstreffen teilnehmen. Die nächsten Regionaltage sind schon fixiert:

    Mo. 04. März 2013, Pinzgau
    Mo. 11. März 2013, Lungau
    Mo. 18. März 2013, Pongau
    Mo. 25. März 2013, Pongau

    Kontakt:
    Ruth Fischer, mail, 0662-430 550 oder Mag.a Barbara Frauendorff, mail

Termine

Fest zur 50. Ausgabe der Plaudertasche

Viermal jährlich erscheint die Salzburger Kinderzeitung "Plaudertasche", im März 2013 wird die 50. Ausgabe druckfrisch erscheinen. Präsentiert wird die Jubiläumsausgabe mit dem passenden Motto "Juhu, die 50ste!" in feierlichem Rahmen. Die Plattform Weltkindertag hat als Herausgeberin gemeinsam mit der Kinderredaktion und vielen anderen SchülerInnen ein tolles Programm auf die Beine gestellt. Die Gäste erwartet ein Kurzfilm, ein Theaterstück, Einblicke in den Redaktionsalltag und so manches mehr. 

Wann: Do. 07. März 2013, 10.00 Uhr

Wo: Literaturhaus Salzburg, Strubergasse 23, 5020 Salzburg

Als Mitglied der Plattform Weltkindertag gratuliert die kija Salzburg der Kinderredaktion und allen Mitwirkenden herzlich zum Jubiläum. Seit 13 Jahren bietet die Plaudertasche Kindern die Möglichkeit, ihre Meinung kundzutun und zu publizieren - ein kräftiges Zeichen für gelebte Kinderrechte!

Mehr Infos


Im Pongau: Arme Kinder und Jugendliche

Aufgrund des regen Interesses und der beständigen Nachfrage veranstaltet das Netzwerk „Kinder und Jugendliche im Pongau“ einen Diskussionsabend zum Thema Armut und ihre Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche. Eingeladen sind alle, die in ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben.

Wann: Mo. 18. März 2013, 17.00 bis 19.00 Uhr

Wo: Pfarrzentrum Bischofshofen, Franz-Mohshammer-Platz 2, 5500 Bischofshofen

Kontakt: mail


Mein Kind ein Zappelphilipp?

Was tun, wenn der Nachwuchs einfach nicht ruhig sitzen kann und in der Schule negativ auffällt? Vor dieser schwierigen Frage stehen viele Eltern. In den letzten Jahren ist die Diagnose ADHS in Mode gekommen, doch ist wirklich jedes "lebhafte" Kind krank?
Das Kuratorium psychische Gesundheit und die GKK Salzburg bieten dazu in Stadt und Land Salzburg Informationsveranstaltungen an:

Stadt Salzburg: Mi. 13. März 2013, 19.00 Uhr, SN-Saal
St. Johann: Di. 12. März 2013, 19.00 Uhr, "Am Dom"
Tamsweg: Mi. 13. März 2013, 19.00 Uhr, WIFI Tamsweg
Mittersill: Do. 14. März 2013, 19.00 Uhr, Caritas-Tageszentrum

Weitere Infos


Das Team der kija Salzburg wünscht Ihnen ein informatives Leseerlebnis. Laufende Infos rund um die kija Salzburg erhalten Sie auf: www.facebook.com/kijasalzburg