Newsletter kija Sbg 03/12
Liebe FreundInnen der kija Salzburg, sehr geehrte Damen und Herren,
der Winter ist vorbei und der Frühling lässt sich nicht mehr zurückdrängen - was bleibt aber in den Skigebieten abseits der Saison? Braune Pisten, verlassene Dörfer, leerstehende Hotelkomplexe? Wie wächst es sich eigentlich in Tourismusgebieten auf? Der Pongauer Kreativwettbewerb "Jugendliche in Tourismusgebieten - Licht und Schatten des Tourismus" läuft noch bis zum 13. April 2012, die kija Salzburg freut sich über tolle Einsendungen. Lesen Sie mehr dazu in diesem Newsletter.
Übersicht
- Keine Panik vor dem web 2.0
- facebook: Wir haben eine Fanseite und eine Beratungsprofil
- Kinder mögen Wölfe, die auch mal weinen
- Eure Erfahrung zum Aufwachsen in Tourismusgebieten
- Konferenz der Kinder- und JugendanwältInnen in Graz
- Raus aus der Schublade - das nicht mehr ganz neue Bundes-Kinder- und Jugendhilfegesetz
- Taxifahrt statt Schleudersitz
Termine
Keine Panik vor dem web 2.0
Darüber, ob es nun ganz normal ist, täglich mehrere Stunden im Internet oder vor der Spieleconsole zu verbringen, oder nicht, sind sich Jugendliche genausowenig einig wie Erwachsene. Das zeigte sich bei der kontroversen Standpunkt-SchülerInnendiskussion (bmukk, Ö1 & Kurier) am 15. März im ORF-Landesstudio Salzburg. Barbara Leiblfinger-Prömer, Psychologin der kija Salzburg, stand den Jugendlichen gemeinsam mit den ExpertInnen Herbert Rosenstingl (bupp.at) und Barbara Amann-Hechenberger (saferinternet.at) mit Antworten auf ihre Fragen zur Verfügung. Und gefragt wurde eine ganze Menge ...
- Ab wann ist man Internetsüchtig?
- Was kan man tun, wenn man über facebook von einem Unbekannten gemobbt wird?
- Wie anonym ist man im Netz?
- Machen Computerspiele aggressiv?
Barbara Leiblfinger-Prömer empfahl den Jugendlichen jedenfalls, spätestens dann, wenn durch das "Zocken" andere soziale Kontakte (Familie, FreundInnen usw.) auf der Strecke bleiben, die Reißleine zu ziehen und sich gegebenenfalls auch professionelle Hilfe zu holen.
Die gesamte Diskussion kann man übrigens auch nachhören: Audio
facebook: Wir haben eine Fanseite und eine Beratungsprofil
Wie weiter oben schon berichtet, stellt uns das web 2.0 tagtäglich vor neue Herausforderungen. Die kija Salzburg hat sich dazu entschieden, diese Herausforderung anzunehmen und daran zu wachsen - im konkreten Fall an facebook: Da wir als Kinder- und Jugendanwaltschaft verschiedene Zielgruppen ansprechen, sind wir dazu übergegangen, in facebook eine Fanseite und ein Profil zu betreiben. Über unserer Fanseite (www.facebook.com/kijasalzburg) erhalten Sie brandaktuell Informationend zu den Aktivitäten der kija Salzburg, die Fanseite ist insbesondere für MultiplikatorInnen und Erwachsene von Interesse. Auf unserem Profil (facebook: Kija Info-Hilfe) geben wir Tipps, die sich hauptsächlich an Jugendliche richten. Außerdem können Jugendliche über den Chat Fragen zu persönlichen Anliegen an die kija-BeraterInnen richten.
Wir hoffen, dass Sie durch diese Teilung genau zu den Informationen kommen, die Sie suchen. Über Anregungen und Rückmeldungen freuen wir uns jedenfalls, und natürlich darüber, Sie als Freund/In bzw Fan auf facebook zu treffen ;-)
Kinder mögen Wölfe, die auch mal weinen.
Nach sechs intensiven Tourtagen durch die Stadt und alle Bezirke ist am 26. März 2012 die Tour der kija Salzburg mit der Theatergruppe Traumfänger und ihrem Stück "Anna und der Wolf" zu Ende gegangen. Anna, die Hauptdarstellerin des Stückes, geht eigentlich gerne in die Schule, wenn da nicht ihre beste Freundin wäre, die mal nett, mal gemein ist, und die Eltern, die immer nur Einser erwarten. Ein Thema, mit dem offensichtlich viele Kinder etwas anzufangen wissen, denn "Anna und der Wolf" begeisterte die rund 3.000 jungen ZuseherInnen im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren.
Das Reizvolle an dem Stück ist, dass es mittels altbekannter Märchenfiguren große Fragen wie Freundschaft, Zivilcourage und Mut behandelt. Den Kindern fällt es leichter, über ihre Gefühle zu sprechen, wenn sie das Geißlein, den Froschkönig oder den Wolf zum Vergleich heranziehen können. Parallel zur Tour bot die kija Salzburg eine Fortbildung für LehrerInnen mit Marion Wirthmiller, Alexander Müller (beide kija Salzburg) und Christoph Rabl (Traumfänger) als ReferentInnen an, auch diese wurde begeistert angenommen.
Infos zur Regionaltour: hier
Eure Erfahrung zum Aufwachsen in Tourismusgebieten
Kreative aufgepasst, für den Wettbewerb "Jugendliche in Tourismusgebieten" wurde der Einsendeschluss auf den 13. April 2012 verschoben, das heißt, dass noch zwei Wochen Zeit bleiben, um einen visuellen Beitrag zu diesem Thema zu gestalten und einzuschicken. Es sind zwar schon einige tolle Bilder eingetroffen, aber wir sind überzeugt davon, dass da noch mehr in euch schlummert. Der Wettbewerb richtet sich an Kinder und Jugendliche aus dem Pongau.
Die VeranstalterInnen (Akzente Salzburg, kija Salzburg, Katholische Jugend) behalten sich vor, die Einsendungen auf der Homepage oder in Printmedien zu veröffentlichen.
Einsendungen an: mail
Infos: Kreativwettbewerb
Konferenz der Kinder- und JugendanwältInnen in Graz
Von 27. bis 28. März 2012 fand in Graz die halbjährliche Konferenz der Östereichischen Kinder- und JugendanwältInnen statt. Ein zentrales Thema dabei waren der Kinderbeistand und die Besuchsbegleitung, zwei wichtige Instrumente, um Kindern zu ihrem Recht zu verhelfen. Leider stehen diese beiden Instrumente in der Praxis jedoch auf wackeligen Beinen: Der Kinderbeistand beispielsweise wurde in den letzten 21 Monaten nur 255 Mal herangezogen, und das bei 21.000 Scheidungskindern jährlich. Der Grund: Es happert an der Information der RichterInnen sowie an der Vernetzung, Ausbildung und Organisation der Kinderbeistände selbst, für die es vor Ort keine Dachorganisation gibt. Die Besuchsbegleitung hingegen wird zwar vom Gericht oft angeordnet, doch fühlen sich weder Land noch Bund oder die einzelnen Ministerien für die Finanzierung zuständig. Das führt dazu, dass die Vereine, die Besuchsbegleitung anbieten, Jahr für Jahr mit einem sehr hohen Arbeitsaufwand um die entsprechenden Gelder feilschen müssen. Verständlicher Weise sind immer mehr Vereine sind nicht mehr bereit, das zu tun, was in weitere Folge zu einem Angebotsengpass führt.
Ein weiteres wichtiges Thema der Konferenz war auch der Erfahrungsaustausch der nun österreichweit anlaufenden Pilotprojekte zum Thema "Ombudsstelle: Dein Anwalt für's Großwerden außerhalb der Familie" in ausgewählten sozialpädagogischen Wohngemeinschaften. Zu diesem Thema wird im Herbst (22. bis 23. November 2012) eine österreichweite Tagung in Salzburg stattfinden.
Weitere Infos zur Konferenz der Österreichischen Kinder- und JugendanwältInnen: Presseaussendung
Raus aus der Schublade - das nicht mehr ganz neue Bundes-Kinder- und Jugendhilfegesetz
Es hat etwas Zermürbendes an sich, dieses Ringen um das eigentlich dringend notwendige Bundes-Kinder- und Jugendhilfegesetz, das nun schon seit Herbst 2008 andauert. Nun liegt den KIJAs bereits der dritte Entwurf dazu vor, doch schon vor Ende der Begutachtungsfrist (10. April 2012) wird gemunkelt, dass einzelne Länder das Gesetz wieder blockieren werden. Die KIJAs haben den Entwurf dennoch auf seine Tauglichkeit hin überprüft. Sie kritisieren vor allem den Geist, unter dem das Gesetz steht. Schon in den dem Gesetz vorangestellten Erläuterungen wird auf den Faktor Kostenreduktion hingewiesen, durch den das wichtige Vier-Augen-Prinzip (d. h. dass bei der Jugendwohlfahrt immer zwei Fachkräfte eine Gefährdungsabklärung für ein Kind machen sollten) abgeschwächt wurde. Zudem fehlt im föderalistischen Österreich eine zentrale Steuerungsgruppe, die die fachlichen Standards, Planung und Forschung im Interessen der Kinder und Jugendlichen über die Landesgrenzen hiweg festlegt und weiterentwickelt. Österreichweit müssen jährlich 11.000 Kinder und Jugendliche fremduntergebracht werden. Es ist nicht einzusehen, dass ausgerechnet bei dieser überschaubaren Gruppe junger Menschen, die ohnehin mit einem schwierigeren Start ins Leben zu kämpfen hat, Kosteneffizienz höher bewertet wird als das Kindeswohl.
Zum Nachlesen: Gesetzesentwurf
Taxifahrt statt Schleudersitz
"Sicherheit geht vor", heißt es immer. Für Kinder in Österreich gilt das allerdings nur bis zur Taxitür, denn hier beginnt eine gesetzliche Ausnahme, wonach Kinder in Taxis ohne Kindersitz und Gurt fahren. Grund dafür ist der Absatz 5 im Kraftfahrgesetz (§106 KFG 1967). Laut KFG dürfen zwar Personen in Kraftfahrzeugen nur befördert werden, wenn deren Sicherheit (Gurt- bzw. Sicherungspflicht) gewährleistet ist und dafür hat der/die LenkerIn Sorge zu tragen, TaxifahrerInnen stellen dabei jedoch eine Ausnahme dar. Die KIJAs Österreich finden jedoch, dass die Kindersicherheit höher zu gewichten ist als der Mehraufwand, der durch eine Gesetzesänderung für die TaxifahrerInnen entstehen würde. Sie fordern daher den Gesetzgeber auf, diese Lücke in punkto Kindersicherheit zu schließen. Ein entsprechender Brief wurde bereits an die politischen EntscheidungsträgerInnen übermittelt.
Termine:
Patenabend: "Wer teilt, wird reich – gemeinsam aus der Armut."
Die Kindernothilfe Österreich und das Afro-Asiatische Institut Salzburg laden zum Infoabend und Patentreffen ein. Stefanie Feuersinger, langjährige Kindernohtilfe-Patin und Gewinnerin des Salzburger Kinderrechtepreises 2011, berichtet über ihren Einsatz für in Armut lebende Kinder in Brasilien und von ihrer Arbeit im Kindernothilfeprojekt Kindertagesstätte Roça Grande Melhor. Interessierte und PatInnen der Kindernothilfe finden neben einem informativen Abend ausreichend Gelegenheit zum persönlichen Kennenlernen und Austausch. Für leibliches Wohl wird ebenfalls gesorgt.
Wo: Wiener Philharmonikergasse 2, 5020 salzburg
Wann: Fr, 20. April 2012, 18.00 Uhr
Das Team der kija Salzburg wünscht Ihnen ein interessantes Leseerlebnis und schöne Osterferien. Wenn Sie an noch aktuelleren Informationen rund um die Aktivitäten der kija Salzburg interessiert sind, werden Sie doch "Fan" auf www.facebook.com/kijasalzburg
05 7599 729
kids-line: 0800 234 123 (13:00 – 21:00 Uhr)