7. Salzburger Kinderrechtspreis verliehen

Zum bereits siebten Mal wurde am Donnerstag, den 15. November 2018, der Salzburger Kinderrechtspreis im ORF-Landesstudio Salzburg verliehen. Ziel der Preisverleihung ist es, das Engagement für die Kinderrechte sichtbar zu machen, vor den Vorhang zu holen und auszuzeichnen.

v. li.: Greta, Sophia, Isabella, Livia, Valerie, Leopold, Leo, Lukas, Xandi & Lotta (nicht im Bild)

Bild: Ganz im Sinne des Kinderrechts auf Partizipation führte das Kinder-Moderationsteam durch den spannenden Abend.

Außerdem sollen durch das Bekanntwerden und die Ehrung der tollen Projekte noch mehr Menschen - von Jung bis Alt - dazu motiviert werden, sich für die Kinderrechte einzusetzen. Denn die Kinderrechte gelten für jedes Kind!

Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf richtete ihren Dank an das Veranstaltungsteam - Verein Spektrum, akzente Salzburg und Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija) Salzburg:

„Jedes Kind hat ein Anrecht auf bestmögliche Unterstützung bei der Entwicklung von Persönlichkeit und Geist sowie bei der Entfaltung seiner Potentiale. Die Kinder brauchen schützende, motivierende Menschen, die ihnen Geborgenheit schenken, Aufmerksamkeit bieten und ihre Neugierde auf das Leben fördern. Ich bedanke mich bei allen, die es ermöglichen, dass mit dem Kinderrechtspreis Projekte ausgezeichnet werden, die einzelne oder mehrere Kinderrechte fördern!“

Besonders erfreulich ist es, dass es in Salzburg viele Initiativen gibt, die für Kinder etwas weiterbringen wollen. So wurden dieses Jahr 36 Projekte eingereicht. Dabei ist es ganz egal, um welches der 54 Kinderrechte sich das Projekt dreht, denn jedes einzelne Kinderrecht ist wichtig. Zusätzlich zu den schon bekannten Kategorien von Schulklassen über Einzelpersonen bis zu Institutionen und Betrieben riefen die VeranstalterInnen dieses Jahr dazu auf, Projekte einzureichen, welche die kulturelle Beteiligung von Kindern und Jugendlichen verwirklichen.

Kultur- und Soziallandesrat Heinrich Schellhorn hob die Vielfalt der eingereichten Projekte hervor:

„Es freut mich besonders, dass nun erstmalig auch ein Kinderrechtspreis für kulturelle Beteiligung vergeben wurde. Gerade für die Stärkung der Persönlichkeit ist es wichtig, dass sich Kinder am kulturellen Leben beteiligen und mit den Mitteln der Kunst ausdrücken können. Kulturprojekte von und mit Kindern und Jugendlichen sowie Kulturvermittlung für junge Menschen werden künftig noch stärker im Fokus des Kulturlandes Salzburg stehen.“

Die ersten Plätze gingen an …

Welche Projekte sich in den jeweiligen Kategorien schließlich durchsetzen sollten, entschieden eine Kinderjury und eine Erwachsenenjury, die sich unabhängig voneinander mit den Projekten auseinandersetzten. Dabei zählten die Kinderstimmen natürlich gleichviel wie die Erwachsenenstimmen. Insgesamt wurden in drei Kategorien Preisgelder vergeben.

Die drei Siegerprojekte des siebten Salzburger Kinderechtspreises heißen …

… in der Kategorie „Institutionen und Vereine“ an den Verein Einstieg: Kompass Bildungsberatung, der mit seinem Projekt „Girl Power – Jetzt wird’s spannend“ Volksschülerinnen dazu ermutigen, in den Bereichen IT, Computer, und Elektronik neugierig zu bleiben und sie darin bestärkt, ihren Berufswünschen selbstbewusst und offen nachzugehen.

… in der Kategorie „Schulklassen, Kinder & Jugendliche“ an die HAK 1 Salzburg und das Pier 47 in St Gilgen, die mit ihrem Projekt „HAK47“ erfolgreich jungen Asylwerbern zu mehr verhalfen als „nur“ einer Ausbildung. Sie ermöglichten ihnen, hautnah zu erfahren, wie gesellschaftliche Werte wie Gleichberechtigung, Toleranz, Integration und Diversität zwischen LehrerInnen und SchülerInnen im Schulalltag gelebt werden.

… in der Kategorie „Kulturelle Beteiligung“ an die „Kreativwerkstatt“ von Greta Jungreithmayr, die kostenlosen Workshops für Kinder anbietet, um ihnen durch die Kunst einen Freiraum zu eröffnen, in dem sie sich verwirklichen, austauschen und weiterentwickeln können.

In jeder der drei Kategorien wurde auch noch ein zweiter und ein dritter Preis verliehen. Zudem wurden drei Ehrungen für außerordentliches kinderrechtliches Engagement ausgesprochen.

Die Welt in Kinderhänden

Die Preisverleihung selbst lag ganz in Kinderhänden. Ein sehr motiviertes Team aus zehn Mädchen und Buben zwischen sechs und zwölf Jahren führte das Publikum durch ein kurzweiliges Programm. So war es auch für die, die letztlich leer ausgingen, keine Sekunde lang langweilig. In der Kinderrechte-Millionen-Show fühlten die ModeratorInnen den lokalen PolitikerInnen und den großzügigen SponsorInnen auf den Zahn. Geprüft wurde ihr Wissen zu den Kinderrechten. Gelten denn auch im Vatikan die Kinderrechte und was hat der Südsudan den USA voraus? Wer das nicht wusste, konnte einen der Joker zur Hilfe nehmen und auf das Wissen der Kinder-ExpertInnen zurückgreifen. Und wer immer glaubte, alles selbst zu wissen, und gar keinen Joker verwendete, konnte ohnehin nicht gewinnen.

Jugend- und Familienlandesrätin Andrea Klambauer war beeindruckt von dem selbstbewussten jungen Team auf der Bühne. Sie betonte noch einmal, wie wichtig es ist, die Meinung der Kinder in allen Bereichen zu hören:

"Die Bedürfnisse und Rechte der Kinder und Jugendlichen sind ernst zu nehmen und ihre Meinung ist in unsere Entscheidungen miteinzubeziehen. In unseren Bildungseinrichtungen, den Schulen und Kindergärten, finden spannende Projekte statt, die unsere Kinder und Jugendlichen stärken. Ich gratuliere allen Preisträgern von ganzem Herzen. Ihre Ideen und ihr Einsatz zeigen, wie vielfältig sie unsere Jugendlichen dabei unterstützen, sich zu selbstbewussten Menschen zu entwickeln."

Für besonderen Pepp, aber auch nachdenkliche Momente, sorgten weitere Showeinlagen. So präsentierte die NMS Altenmarkt ihr selbst gedichtetes Lied zur Streitschlichtung und der Superar-Chor begeisterte das Publikum mit seinen vertonten Artikeln der Menschenrechte. Die MOKRIT Theaterkids schließlich zeigten anhand eines unterhaltsamen Sketches, wie aus einem öden Schulalltag plötzlich ein Unterricht der ganz anderen Art werden kann …

Kinderrechte sind immer ein Gewinn

Am Ende der Veranstaltung wurde gemeinsam gefeiert und getanzt. Der Dank galt all jenen, die sich in Salzburg tagtäglich für die Umsetzung der Kinderrechte einsetzten, insbesondere den 36 Einreichenden, für ihre eindrucksvollen Projekte. Insgesamt wurden dieses Jahr Preisgelder im Wert von 5.400 Euro verliehen. Dafür möchten die VeranstalterInnen den SponsorInnen des Kinderrechtspreises ihren Dank aussprechen:

Arbeiterkammer Salzburg, Wirtschaftskammer Salzburg, Škoda, Sozial Ministerium Service, Salzburger Sparkasse, Verein Salzburg Süd, Land Salzburg, Stadt Salzburg und das Jugendbüro der Stadt Salzburg


Alle PreisträgerInnen

Kategorie Vereine & Institutionen

1. Platz
„Girl Power – Jetzt wird’s spannend“ von Einstieg: Kompass Bildungsberatung

2. Platz
„PrEKidS – Präventionsprojekt für psychisch beslastete oder erkrankte Eltern und ihre Kinder in Salzburg“ von der Universtitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik und der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie          

3. Platz
„Connect - Spielenachmittage für Kinder auf der Flucht“ von Kinderfreunde Salzburg  

Kategorie Schulen, Kinder und Jugendliche

1. Platz
„HAK47 – HAK1 & PIER47“ von HAK 1, Salzburg und Pier 47, St. Gilgen              

2. Platz
„Salzburger Kinder- und Jugendrat“ vom Salzburger Kinder- und Jugendrat

3. Platz
„Peermediation an der SMS Altenmarkt“ von SMS Altenmarkt NMS                         

Kulturelle Beteiligung

1. Platz
„Kreativwerkstatt“ von Greta Jungreithmayr   

2. Platz
„KIDO-Werkstatt“ von SOS-Kinderdorf  

3. Platz
„Die Galoschen des Glücks“ von MOKRIT Theaterkids & Lungauer Kulturvereinigung

Außerordentliches kinderechtliches Engagement

Ehrungen ergingen an die Bosch AG für die „Kinderferienbetreuung für MitarbeiterInnen“, Marianne Gugg für ihr „Engagement für die Kinderrechte“ und Isaak Pirijok für seine Vision von einem „Kinderrechtsförderungshaus“.

Bilder:

Bild01:
Das Moderationsteam der Preisverleihung 2018: v. li.: Greta, Sophia, Isabella, Livia, Valerie, Leopold, Leo, Lukas, Xandi & Lotta (nicht im Bild)

Bild 02:
Die SiegerInnen der Kategorie „Schulen, Kinder & Jugendliche“: Markus Manzinger, Johannes Altmüller (beide Rettet das Kind), HAK-Direktorin Britta Becker und Wajiullah Niyazai als einer der Jugendlichen vom Projekt „HAK47 – HAK1 & Pier47“

Bild03:
Die Siegerinnen der Kategorie „Vereine & Institutionen“: Christina Iglhauser, Lisa Mayer und Ruth Mayr vom Projekt „Girl Power - jetzt wird’s spannend!“

Bild04:
Greta Jungreithmayr, Leiterin der Kreativwerkstatt, als Siegerin der Kategorie „Kulturelle Beteiligung“.

Bild05:
Der zweite Platz in der Kategorie „Schule, Kinder & Jugendliche“ ging an den Salzburger Kinder- und Jugendrat als Instrument zur Mitbestimmung von fremduntergebrachten Kindern und Jugendlichen. Im Bild Sprecherin Luna Deutsch mit Georg Gruber

Bild06:
Die MOKRIT Theaterkids - hier voll in Action - gewannen mit der Lungauer Kulturvereinigung den zweiten Preis in der Kategorie „Kulturelle Beteiligung“ für ihre Interpretation des Stückes „Galoschen des Glücks“.

Bild07:
Der Salzburger Kinderchor Superar untermalte die Preisverleihung mit dem Lied „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren!“

Weitere Infos: www.kinderrechte-salzburg.at