Newsletter kija Sbg 05/16

Liebe FreundInnen der kija Salzburg, sehr geehrte Damen und Herren,

ein Blick auf unseren Newsletter zeigt: Je angespannter und schlimmer die weltpolitische Lage wird, desto mehr Menschen engagieren sich und desto mehr Initiativen gründen sich, um dem entgegenzuwirken. Wichtig ist aber auch, genügend Druck aufzubauen, damit auf politischer Ebene keine weiteren Verschlechterungen (Stichwort Asylgesetz) beschlossen werden können. Schon jetzt ist für viele Heranwachsenden die Lage sehr prekär - die österreichischen Jugendlichen drücken das schlicht mit dem Jugendwort "zach" aus. Das ist alarmierend. Lesen Sie mehr in diesem Newsletter.



Salzburg - Hauptstadt der Wohnungslosen

1.643 Menschen haben in der Stadt Salzburg kein Dach über dem Kopf. 454 von ihnen sind Kinder und Jugendliche. Der Anteil der Erwachsenen ohne feste Bleibe ist im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent gestiegen, der Anteil der Kinder gar um 21 Prozent. Das geht aus einer Erhebung des Forums Wohnungslosenhilfe hervor. Dabei sind in dieser Zahl die Notreisenden noch nicht einmal berücksichtigt. Mit ihnen wäre die Zahl noch höher. In Salzburg ist die Situation im Österreichvergleich aufgrund völlig überhöhter Mieten besonders schlimm. Es braucht insbesondere für junge Menschen mehr leistbaren Wohnraum.

Presse


Unterstützung für Familienzusammenführung

Ein in Salzburg gestrandeter syrischer Jugendlicher hat sich an die kija Salzburg gewandt. Sein großer Wunsch ist es, seine Familie heil wieder zu sehen. Seit Wochen sitzen die Eltern mit der jugendlichen Schwester und dem kleinen Bruder unter unwürdigen Bedingungen in Griechenland an der Grenze fest. Mittlerweile hat sich unter dem Namen "Team Norshan" eine UnterstützerInnengruppe gebildet, die der Familie bei rechtlichen Fragen und Behördengänge zur Seite steht und deren Ziel es ist, eine Familienzusammenführung zu erwirken. Das kostet auch Geld. Die kija Salzburg unterstützt das Vorhaben. Wenn auch Sie die Familie unterstützen wollt, dann spenden Sie bitte an:

Verein zur Förderung der Kinderrechte
IBAN: AT79 3500 0000 0002 0909
BIC: RVSAAT2S
Betreff: Norshan Familienzusammenführung


Broschüre "Flucht & Trauma" für den Unterricht

Die Pädagogische Hochschule Salzburg hat eine Broschüre herausgebracht, die PädagogInnen im Umgang mit geflüchteten und traumatisierten SchülerInnen unterstützen soll. Die Broschüre erklärt, was Traumata sind, und geht auf Situationen im Schulalltag ein, die Traumata wiederbeleben können, und gibt Tipps, welchen aktiven Beitrag Pädagoginnen bei der Bewältigung leisten können. Auch weiterführende Unterrichtsmaterialien sowie Adressen von Beratungseinrichtungen finden sich in der Broschüre.

Download


Broschüre: Geld für die Familienkassa

"Forum Familie - Elternservice des Landes Salzburg" hilft, sich im Dschungel von Förderungen und Beihilfen für Familien zurecht zu finden und hat dafür eine Broschüre zusammengestellt.

Download Broschüre


Unsere Jugend: Zache Smombies

Trübsinnig könnte man werden, wenn man die Jugendwörter des letzten Jahres genauer betrachtet. In Österreich lautet es für das Jahr 2015 "zach" und meint damit alles, was schwierig, anstrengend und mühsam ist. Auch die deutschen NachbarInnen sind mit ihren "Smombies" nicht gerade lebensfroh unterwegs, sind doch darunter Leute zu verstehen, die wie gebannt auf ihr Smartphone blicken, nichts mehr von der Umgebung mitbekommen und wie Zombies herumlaufen. Klar, der Weltschmerz gehört zum jung sein wie der Dotter in das Ei. Aber bevor die Welt in schwere Depressionen stürzte, waren die Jugendwörter auch noch draufgängerisch-lebensfroh, z. B. mit "YOLO - you only live once" (D,2012), fame (=toll, super) (D, 2013, 2. Platz) oder "leider geil" (AUT, 2012).

Jugendwort des Jahres (D); Jugendwort des Jahres (AUT)


Gesetzesänderungen

Noch mehr Druck durch Schulrechtspaket?

Unzufrieden sind die KIJAS mit dem Entwurf des Schulrechtspaketes. Darin wird zwar die Umbenennung der "Kindergartenpädagogik" in "Elementarpädagogik" fixiert, doch die Rahmenbedingungen für die ElementarpädagogInnen, etwa ihre zeitlichen Ressourcen, verbessern sich dadurch nicht. Auch die längst fällige Integration der Ausbildung in die gemeinsame Ausbildung aller PädagogInnen wird leider nicht umgesetzt. Stattdessen sollen zusätzliche Aufgaben bewältigt werden. Die vorliegende Novelle sieht in § 6 Abs. 1 letzten Satz folgende Ergänzung bei der Schuleinschreibung vor:

„Hierbei sind die Kinder persönlich vorzustellen und allfällige Unterlagen, Erhebungen und Förderergebnisse, die während der Zeit des Kindergartenbesuches zur Dokumentation des Entwicklungsstandes, insbesondere des Sprachstandes erstellt wurden, vorzulegen.“

Es ist zu befürchten, dass der Mehraufwand, den diese Dokumentation verursachen wird, letztlich bei der pädagogischen Arbeit mit dem Kind fehlen wird. Außerdem muss sichergestellt werden, dass es durch diese Dokumentation nicht zu einer vorschnellen Beurteilung von Kindern kommt.

Diese Entwicklung ist auch im internationalen Kontext zu sehen. Überall steigt der Druck auf die Kinder. Und sie werden immer früher gemessen und beurteilt. In England führte das aktuell zu Protesten von Eltern, die ihre Kinder nicht mehr in die Schule schicken wollen. Statt Leistung und Normen sollten die individuelle Entwicklung, Neugierde und Freude und Interesse am Lernen stehen. Und nicht zuletzt gerade in diesem Alter das freie Spiel!

Stellungnahme der KIJAS


Erfolg: Strafprozessrechtsänderungsgesetz

Positives ist vom Strafprozessrechtsänderungsgesetz zu berichten. Grundsätzlich ging es dabei um eine, durch eine EU-Richtlinie ausgelöste, Stärkung der Opfer- und Beschuldigtenrechte im Strafprozess. Die KIJAS Österreich bezogen zum Entwurf Ende 2015 Stellung. Dabei war ihr Hauptanliegen, dass der besondere Schutz von minderjährigen ZeugInnen nicht aufgeweicht werden dürfe. Mittels Abänderungsantrag wurde nun dafür gesorgt, dass Beschuldigte in Fällen von sexuellem Missbrauch nicht mehr in den Besitz von Videos mit den Aussagen ihrer Opfer gelangen können. Darüber hinaus erhalten Minderjährige und Opfer von Sexualdelikten das Recht auf schonende Einvernahme und auf Beiziehung einer Vertrauensperson. 

Weitere Infos


Verschärfung Asylgesetz - Familienzusammenführung adé

Die kija Salzburg spricht sich klar und deutlich gegen die geplanten Verschärfungen im Bereich  des Asylgesetzes und des Fremdenpolizeigesetzes aus und schließt sich der Forderung der Bundes- Jugendvertretung an die Nationalratsabgeordneten an, die geplante Novelle nicht zu unterzeichnen:

1. Weil dadurch eine der wenigen legalen Einreisemöglichkeiten für Flüchtlinge – die Familienzusammenführung – fast gänzlich verhindert wird, weswegen sich vermehrt Kinder und Jugendliche auf den gefährlichen Fluchtweg machen müssen und dabei ihr Leben riskieren.

2. Weil den Menschen dadurch das Recht auf Familie verwehrt wird.

3. Weil mit der „Notstandsverordnung“ Menschen in Not an unserer Grenze zurückgewiesen werden können, ihnen Schutz verwehrt wird und sie in sehr gefährlichen Situationen verhaftet bleiben.

4. Weil durch "Asyl auf Zeit" Integration zusätzlich erschwert wird.

Alle Menschen, besonders aber Kinder und Jugendliche, brauchen Sicherheit und Perspektiven für ihre Zukunft!

Offener Brief der Bundes-Jugendvertretung


Termine

Konferenz für Mädchen und junge Frauen mit Behinderung

Bei der Konferenz "Frau sein - frei sein - gemeinsam stark!" stehen Körper und Selbstbewusstsein junger Frauen im Mittelpunkt. Es geht darum, Mädchen und Frauen zwischen zwölf und 26 Jahren darin zu bestärken, ihren Wünschen und Bedürfnissen Ausdruck zu verleihen. Dazu gibt es Workshops zu den Themen Selbstwahrnehmung, Stimme, Selbstverteidigung, Grenzen, Singen, Empowerment uvm.

WANN: Sa 14. bis So 15. Mai 2016

WO: Bildungshaus St. Virgil, Ernst-Grein-Straße 14, 5020 Salzburg

Weitere Infos


Projektideen - Mädchen gestalten Zukunft

Was würdest du gerne für Mädchen tun? Die Hil-Foundation unterstützt mit bis zu 5.000 Euro Projekte, die Mädchen stark machen. Die Projekte sollen aber nicht nur Mädchen unterstützen, sie sollen auch von Mädchen und jungen Frauen durchgeführt werden.

Einreichungen bis zum 30. Juni 2016!

Welche Projekte dann tatsächlich gefördert werden, entscheidet der Mädchenbeirat. Mitmachen können Mädchen und junge Frauen zwischen 14 und 25 Jahren. Wer beim Mädchenbeirat dabei sein will, kann sich bis zum 29. Juli 2016 hier anmelden.


Behandlung jugendlicher SexualstraftäterInnen

Einen interessanten Termin bietet "ökids - österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychotherapie" in Wien an. Und zwar geht es um die Vorstellung des Vereins LIMES, der ein ambulantes Behandlungsprogramm für jugendliche SexualstraftäterInnen entwickelt hat. Referent ist Peter Wanke, Psychotherapeut, Mitbegründer des Vereins und langjähriger Mitarbeiter der KJA Wien.

WANN:  Di 10. Mai 2016, 20.00 Uhr
WO: Museums Quartier - Kinder INFO von Wien Xtra, Museumsplatz 1, 1070 Wien


Weitere Infos


Fachtagung: Zwischen Zukunft und Herkunft

Die oberösterreichische Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung "plan B"veranstaltet eine Fachtagung zu (neuen) Handlungsansätzen zur Einbindung von Herkunftseltern von fremduntergebrachten Kindern. Empirische Befunde belegen, dass für eine erfolgreiche Entwicklung eines Kindes in einer stationären Einrichtung, einer Pflegefamilie o. ä. die Einbeziehung der Herkunftseltern in den Hilfeprozess von zentraler Bedeutung ist.

WANN: Di 31. Mai 2016, 09.00 bis 17.00 Uhr

WO: LFI – Bildungshaus der Landwirtschaftskammer, Auf der Gugl 3, 4021 Linz

Programm & Anmeldung


Planspiel: Wir bauen unser Salzburg

Einen Wald auf dem Domplatz pflanzen, eine Rodelbahn vom Kapuzinerberg bauen und mit dem eigenen Hausboot neben der Staatsbrücke anlegen? Die SZENE Salzburg präsentiert heuer im Rahmen der Sommerszene "home sweet home" ein Planspiel für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, bei dem es darum geht, ein utopisches Salzburg entstehen zu lassen. Auch Volksschul- und Unterstufenklassen sind eingeladen, die Stadt aus Karton im Rahmen eines zweistündigen Workshops zum Leben zu erwecken.

WANN: Mi 29. Juni bis Fr. 01. Juli

WO: Kavernen 1595, Gstättengasse 27 – 29, 5020 Salzburg

Am 2. Juli endet das Spiel mit einem großen Stadtfest.

Freier Eintritt & kostenlose Teilnahme am Workshop - weitere Infos


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Tel: +43(0)662-430 550, Fax: +43(0)662-430 550-3010