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Kindern in der Region fehlt Beratungsstelle

Immer mehr Kinder und Jugendliche aus dem Pongau, Lungau und Pinzgau suchen Kontakt zur kija Salzburg. Es geht um Schläge, Mobbing Selbstmordgedanken. Der wöchentliche kija-Regionaltag ist längst ein 24-Stunden-Tag.

Jugendliche am Telefon.

Bild (Symbolbild): Immer mehr Jugendliche aus der Region suchen Hilfe bei der kija Salzburg.

2.458 Kinder und Jugendliche wandten sich 2013 mit ihren Sorgen und Fragen an die kija Salzburg. Das ist ein Plus von 686 Hilfesuchenden im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Zuwachs kommt fast ausschließlich aus der Region Pinzgau, Pongau, Lungau. Seit März 2013 fährt Regionalbeauftragte Barbara Frauendorff einmal wöchentlich für Workshops, Beratungen und Vernetzung ins Innergebirg, seither sind die Fallzahlen explodiert.

Regionalstelle als Gebot der Stunde

Der drastische Anstieg an Einzelfällen beweist, was die kija Salzburg schon lange aufzeigt. Ein einziges Beratungsbüro für das gesamte Bundesland reicht nicht! Kinder und Jugendliche sind oft schon allein aufgrund ihres Alters nicht in der Lage, selbstständig nach Salzburg zu einer Beratung zu fahren. Als Resultat bleiben viele mit Sorgen über lange Zeit alleine. Dass es sich bei den Anliegen aber keinesfalls um Lappalien handelt, berichtet kija-Mitarbeiterin Barbara Frauendorff:

„Wenn ich in die Region zu einem  Workshop fahre, stürzen sich die Kinder und Jugendlichen danach geradezu auf mich. Es ist so, als wollten sie die Möglichkeit, sich jemandem anzuvertrauen, nicht verpassen. Manchmal sind es nur einfache Fragen, aber viele haben mit Mobbing zu kämpfen, einige werden zu Hause geschlagen oder eingesperrt. Bei manchen ist die Situation durch das jahrelange Schweigen derart festgefahren, dass sie sogar an Selbstmord denken. Einmal in der Region angekommen, könnte ich dort rund um die Uhr Krisenbewältigung betreiben.“

Notfälle warten nicht auf Montag

Aus personellen Gründen bleibt die kija-Regionalarbeit jedoch auch 2014 auf einen Tag pro Woche beschränkt. Doch was geschieht, wenn Notfälle nicht auf den nächsten Montag warten können? Andrea Holz-Dahrenstaedt, Salzburger Kinder- und Jugendanwältin, versichert, dass ihr kleines aber tatkräftiges Team  immer versucht, so rasch wie möglich zu helfen, wenn der Hut brennt und wenn möglich Kontakt zu weiteren Hilfseinrichtungen herstellt. Dennoch gibt es Grenzen:

„Selbst meine hochengagierten MitarbeiterInnen können auf Dauer nicht mehr als 100 Prozent geben. Gleichzeitig wollen wir kein Kind mit seinen Sorgen alleine lassen. Was wir jetzt endlich brauchen, ist eine fixe niederschwellige Anlaufstelle mit angebundener mobiler Beratung in der Region. Alles andere ist grob fahrlässig!“

Mobbing, Sexting, Asyl

In Bezug auf die Problemfelder, die die Anfragen der Kinder und Jugendlichen umfassen, hat im Vergleich zum Vorjahr eine leichte Verlagerung von familiären hin zu sozialen Problemen stattgefunden. Trauriger Spitzenreiter mit 470 Anfragen ist 2013 das Themenfeld Mobbing – Cybermobbing - Sexting. Aber auch Kinder bzw. Familien mit unsicherem Aufenthaltstitel und den sich daraus ableitenden Existenzängsten suchten zunehmend Hilfe in der kija Salzburg. In beiden Bereichen zeigt sich, wie drastisch sich Versäumnisse der Politik auf das Leben der Kinder und Jugendlichen auswirken.

Denen vertrau ich, da komm ich wieder

Fortgesetzt hat sich der Trend aus dem Vorjahr, dass die, die schon einmal in der kija Salzburg waren, gerne wieder kommen. Rund 60 Prozent aller Kinder und Jugendlichen, die 2013 zur Beratung kamen, hatten schon davor Kontakt zur kija Salzburg gehabt. Das spricht einerseits für die Beratungsqualität der Einrichtung und die Zufriedenheit der Kinder und Jugendlichen, andererseits lässt es darauf schließen, dass es sich überwiegend um komplexe Problemlagen handelt. Immer seltener reicht ein einziger Termin, um die Probleme in den Griff zu bekommen.

WhatsApp, facebook, SMS

Gerne genutzt werden von den Jugendlichen die vielfältigen Möglichkeiten und Kanäle, um mit ihrer Interessensvertretung in Kontakt zu treten. Dabei haben die telefonischen Anfragen bzw. SMS-Anfragen 2013 erstmals den 1. Rang an facebook abgetreten. 45 Prozent aller Kontakte liefen über facebook bzw. das Internet, dicht gefolgt von SMS, WhatsApp und Anruf mit 42 Prozent. Immerhin 11 Prozent aller Kontakte aber sind persönliche Termine, die für Kinder und Jugendliche in bestimmten Situationen nach wie vor unersetzbar sind. Zahlenmäßig kaum ins Gewicht fallen hingegen schriftliche Kontaktaufnahmen oder mail-Anfragen.

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