Turnaround - gegen Hass und Vorurteile

In einer komplexen Welt sind einfache Antworten verlockend. Doch wer hat die Konsequenzen zu tragen, wer entscheidet, was richtig ist und was nicht, und was passiert mit denen, die anders denken?

Mit diesen und ähnlichen Fragen setzten sich SchülerInnen ab der sechsten Schulstufe beim Turnaround-Workshop auseinander. Es ging dabei um das Aufbrechen von Vorurteilen, um Extremismus und Fanatisierung und die Frage, was denn "normal" ist. Darüber hinaus bot die kija Salzburg Einzelberatungen zum Thema an.

Hintergrund

Beschmutzte Stolpersteine, NS-Parolen auf Wänden, Parkautomaten und Postkästen, Angriffe auf die Synagoge und eine Notschlafstelle für BettlerInnen, die Zerstörung des Euthanasie-Mahnmals sowie andere Schmieraktionen und Sachbeschädigungen zeugten ab 2013 von einer aktiven rechtsextremen Szene in Salzburg und rüttelten Bevölkerung und Politik auf.

Doch warum üben diese Gruppen einen so starken Reiz auf Jugendliche aus? Und wie kann man junge Menschen vor der Manipulation durch solche und andere gefährliche Gruppierungen schützen? Diese Fragen stellte sich die kija Salzburg als Interessensvertretung für Kinder und Jugendliche und begann Ende 2014, gemeinsam mit dem Roma/Sinti-Zentrum Phurdo und ehemaligen Tätern und unterstützt von Opfereinrichtungen und internationalen ExpertInnen ein Workshopkonzept zu entwickeln. Längerfristiges Ziel war es, Jugendliche, die dabei sind, sich einer gefährlichen Gruppe anzuschließen, die sich Sorgen um FreundInnen machen oder die aus eigenem Antrieb wieder zurück in die Gesellschaft wollen, durch den Einsatz von Aussteigern und von Gewalt Betroffenen zu erreichen. „Turnaround“ heißt, der menschenverachtenden Ideologie den Rücken zu kehren, an die Stelle von Narzissmus Empathie zu setzen, an die Stelle von Gewalt Selbstwirksamkeit. 

„Turnaround“ ist ein Anfang und „Turnaround“ ist in diese Zeit, in der es überall um Krieg geht, ein Angebot für den Frieden.

Kontakt: Cornelia Grünwald, Projektleiterin