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Sexueller Kindesmissbrauch

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija) Salzburg setzt auf verstärkte Präventionsarbeit.

Schriftzug: "Papa tut mir weh."

Bild: Nur ein Bruchteil der Fälle sexueller Gewalt wird zur Anzeige gebracht.

Kinder haben das Recht vor körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt, Verwahrlosung und anderen Formen der Schadenszufügung geschützt zu werden. So steht es in Artikel 19 der UN-Kinderrechtskonvention. In Anbetracht des erschütternden Inzestfalles in Amstetten zeigt sich allerdings, dass die Realität anders aussieht. Doch dies ist nur die Spitze des Eisbergs, denn sexueller Kindesmissbrauch ist eine Form von Gewalt, die oft verborgen bleibt.

Hohe Dunkelziffer bei Missbrauch

Hauptursache für die hohe Dunkelziffer ist der Geheimhaltungsdruck  - das Schweigegebot - der auf den Opfern lastet und bei so vielen zu Sprachlosigkeit und Handlungsunfähigkeit führt. Die vom Täter geforderte Geheimhaltung wird oft mit Drohungen untermauert, die beim Opfer Angst und Schuldgefühle erzeugen. Das "Nicht-darüber-Reden-können" (und dürfen) ist vor allem bei sexuellem Missbrauch innerhalb der Familie ein zentrales Merkmal. Sexueller Missbrauch kann sich über Jahre hinstrecken und in Einzelfällen bis ins Erwachsenenalter andauern.

Bewusstseinsbildende Prävention

Die kija Salzburg ist in unterschiedlichen Stadien mit sexueller Gewalt konfrontiert: Von der Beratung bei Verdachtsmomenten von z. B. PädagogInnen bis hin zur Vermittlung von Betroffenen Jugendlichen zu einer rechtlichen und psychologischen Prozessbegleitung. In der Präventionsarbeit setzt sich die kija Salzburg bewusstseinsbildend für eine Erziehungshaltung ein, die Kindern Lebenskompetenz vermittelt und sie dazu anleitet, selbstbewusst mit sich und verantwortungsvoll mit anderen umzugehen. "Kindern die Chance geben "stark" zu werden, muss uns allen ein wichtiges Anliegen sein. Stärkende Botschaften, die Kindern in altersgemäßer Form immer wieder von klein auf von Eltern, im Kindergarten und in der Schule vermittelt werden, eignen sich hierfür besonders. Dadurch wird die Gefahr herabgesetzt, dass Kinder zu Opfern von physischer, psychischer oder sexueller Gewalt werden", so Andrea Holz-Dahrenstaedt.

kija-Broschüren zum Thema Missbrauch

Zum Thema "Gewalt an Kindern" und "Sexuelle Gewalt an Kindern" hat die kija Salzburg zwei Broschüren mit Informations-, Hilfs- und Präventionsangeboten neu herausgegeben. Sie richten sich an Eltern ebenso wie an PädagogInnen und  MitarbeiterInnen von Beratungsstellen. Es finden sich darin Empfehlungen zu gewaltfreier Erziehung, richtigem Verhalten bei Verdachtsmomenten und Informationen über rechtliche Schritte und Konsequenzen – etwa eine Meldung an die Jugendwohlfahrtsbehörden oder eine Strafanzeige zu machen. Mit der Broschüre sollen Eltern ermutigt werden, sich in schwierigen Erziehungs- und Lebenssituationen Hilfe zu holen. Zudem werden Präventionsangebote für den Einsatz in Schulklassen oder Kindergärten vorgestellt.

Fakten zum sexuellen Kindesmissbrauch

Mädchen werden häufiger Opfer sexueller Gewalt als Buben, bezüglich des Alters ist die Gruppe der Sechs- bis Zwölfjährigen am stärksten betroffen, gefolgt von der Altersgruppe der Null- bis Sechsjährigen und an dritter Stelle der über 14-Jährigen.

Zahlen:

Österreich werden jährlich rund 700 Sexualdelikte an unter 14-Jährigen (§§ 206, 207 StGB – schwerer/sexueller Missbrauch von Unmündigen) zur Anzeige gebracht, in etwa einem Drittel der Fälle kommt es zu einer Verurteilung. (Quelle: BMI, Statistik Austria)

 

Broschüre "Gewalt an Kindern" und "Sexuelle Gewalt an Kindern"

 

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