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kija Salzburg fordert Kinderschutzgesetz, Mobbinganlaufstelle und  Gesundheitsteams in Schulen

Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg / Jahresstatistik 2022

Das multiprofessionelle Team der kija Salzburg ist immer auf der Seite der Kinder und setzt sich für deren Rechte ein. © kija Salzburg, Tobias Wallner

Die Schaffung einer Mobbinganlaufstelle im Bundesland Salzburg, der Ausbau der psychosozialen Versorgung von Kindern und Jugendlichen sowie ein bundesweites Kinderschutzgesetz sind die zentralen Forderungen von Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt anlässlich der Präsentation der Jahresstatistik 2022 der Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija) Salzburg. Daraus geht klar hervor, dass Mobbing, psychische Probleme und Fälle von Gewalt im Vorjahr die thematischen Spitzenreiter waren, mit denen sich Kinder und Jugendliche an das mulitprofessionelle kija-Beratungsteam wandten.

Zur derzeitigen öffentlichen Debatte begrüßt Salzburgs Kinder- und Jugendanwältin das vorgestellte Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Stärkung des Kinderschutzes als ersten Schritt. „Damit sind einige von den kijas Österreich schon seit Längerem geforderte Verbesserungen, wie verpflichtende Kinderschutz-Konzepte in Schulen, auf den Weg gebracht. Weitere Schritte müssen jedoch folgen, um die noch bestehenden strukturellen Lücken zu schließen: Kinderschutzkonzepte in sämtlichen Organisationen, die mit Kindern arbeiten, ausreichende personelle Ressourcen für die fachliche Begleitung bei deren Umsetzung sowie für präventive Angebote. In einem bundesweiten Kinderschutzgesetz müssen z.B. Qualitätsstandards, Verantwortlichkeiten und die Vorgangsweise bei Verdachtsfällen sowie eine Institutionen übergreifende Zusammenarbeit festgelegt werden. Dafür soll rasch ein Prozess mit den dafür maßgeblichen Kinderrechtsorganisationen aufgesetzt werden.“

Mobbinganlaufstelle für Prävention und Intervention

Noch viel zu tun gibt es auch in Sachen Mobbing, das zeige die kija-Jahresstatistik 2022 klar auf, so Holz-Dahrenstaedt. „Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg kann trotz Personalaufstockung streckenweise den Bedarf an kostenlosen Mobbing-Workshops bzw. - Beratungen nicht abdecken. Eine Mobbinganlaufstelle für Prävention und Intervention ist daher im Bundesland Salzburg unabdingbar, damit alle jungen Menschen, ob in Schulen oder Betrieben, die notwendige Unterstützung erhalten.“

„Gesundheitsteams“ an allen Schulen

Weiters ortet sie zunehmend große Lücken bei der psychosozialen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. „Denn durch Krisen wie die Corona-Pandemie ist der Bedarf an Unterstützung massiv gestiegen. Niederschwellige Angebote für die psychosoziale Beratung und Unterstützung müssen daher weiter ausgebaut werden. Es braucht multiprofessionelle `Gesundheitsteams´ als integrierter Bestandteil an allen Schulen, damit Probleme, Sorgen und psychische Belastungen von jungen Menschen, aber auch Themen wie Mobbing niederschwellig abgefangen werden können.“ In puncto fehlende Therapieplätze spricht sich Holz-Dahrenstaedt dafür aus, dass kostenlose Therapieplätze für Kinder und Jugendliche nicht kontingentiert werden dürfen.

Jahresstatistik 2022: kija erhielt 2950 Anfragen

Im vergangenen Jahr befasste sich das Beratungsteam der kija Salzburg mit insgesamt 2950 Anfragen. Davon betrafen 2384 Einzelfälle und 566 allgemeine kinderrechtliche Anfragen, die keinen Einzelfall, sondern eine Vielzahl an Kindern und Jugendlichen betrafen, wie zum Beispiel Anfragen zu Covid-Bekämpfungsmaßnahmen. 1040 Beratungen fanden persönlich statt. Dazu kamen insgesamt 284 Kontakte der kinderanwaltlichen Vertrauenspersonen zu jungen Menschen in öffentlichen Einrichtungen.

Die Hauptthemen 2022 waren allgemeine psychische/physische Probleme (487 Fälle) sowie psychische/physische Probleme im Schulkontext (128), Mobbing/Bullying/Cybermobbing (435), Anfragen zu Covid-Bestimmungen (464), familienrechtliche Anliegen (335) sowie Fälle im Gewaltkontext (198).  Mit 59 Prozent lag der Anteil der Mädchen bei der Beratung deutlich über dem der Buben. Altersmäßig waren die elf- bis 14-Jährigen die am stärksten vertretene Gruppe, knapp gefolgt von den 15- bis 18-Jährigen. Die meisten Einzelfälle wurden in der Stadt Salzburg (27 Prozent), im Pongau (21 Prozent) und im Tennengau (16 Prozent) behandelt.

176 kija-Workshops in Schulen

Der Erstkontakt mit der kija entsteht oft im Anschluss an einen kija-Workshop in Schulklassen. 2022 fanden 176 dieser kostenlosen Workshops zu Kinderrechten oder spezifischen Themen statt. Dabei wurden 3770 Schülerinnen und Schüler im gesamten Bundesland erreicht.  Anzumerken ist, dass das Workshop-Angebot auch im Vorjahr Corona bedingt noch reduziert werden musste. Zum Vergleich: Im Jahr 2019, vor Ausbruch der Corona-Pandemie, waren es noch mehr als 4.000 Schüler:innen, die an den Workshops teilnehmen konnten.

kija-Regionalbüro Innergebirg: Tag der offenen Tür am 31.1.

Das kija-Beratungsteam hat fixe Standorte in der Stadt Salzburg und St. Johann und kommt jungen Menschen unter 21 Jahren im ganzen Bundesland auch mobil entgegen. Mit der lang ersehnten personellen Aufstockung im Regionalbüro Innergebirg, das für den Pongau, Pinzgau, Lungau und das Lammertal zuständig ist, konnte ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des Angebots in den Bezirken umgesetzt werden.

Erst vor Kurzem ist das Regionalbüro von Bischofshofen nach St. Johann übersiedelt. Die neuen Räumlichkeiten in der Ing.-Ludwig-Pech-Straße 12 werden bei einem Tag der offenen Tür am Dienstag, 31. Jänner, präsentiert.

Presse Rückfragen und Kontakt:

Andrea Holz-Dahrenstaedt
Kinder- und Jugendanwältin
+ 43 664 828 4242
andrea.holz-dahrenstaedt@salzburg.gv.at

Sabine Krenslehner
Öffentlichkeitsarbeit
+43 662 8042-3231, +43 664 4139528
sabine.krenslehner@salzburg.gv.at  

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5020 Salzburg
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