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Fremduntergebracht - Großwerden außerhalb der Familie

Eine Fremdunterbringung darf kein Risiko für die betroffenen Kinder und Jugendlichen sein. Deshalb fordern die KIJAs eine gesetzliche Basis für externe Vertrauenspersonen.

Kleiner Bub von hinten mit einem Teddybär.

Bild (oddsock / flickr): Besonders fremduntergebrachte Kinder und Jugendliche brauchen niederschwellige Anlaufstellen bzw. -personen, denen sie sich anvertrauen können.

Die Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs sind per Gesetz Interessensvertretung für alle Kinder und Jugendlichen im Land, das umfasst natürlich auch die jungen Menschen, die nicht bei ihren Eltern großwerden können. Österreichweit sind das rund 11.000 Kinder und Jugendliche, in Salzburg rund 560. 

Bis vor Kurzem war der Zugang der KIJAs zu den fremduntergebrachten Kindern und Jugendlichen nicht immer möglich, nun - nicht zuletzt nach dem Bekanntwerden vieler Übergriffe in der Vergangenheit - findet diesbezüglich ein Umdenken statt. In einzelnen Bundesländern starten Pilotprojekte, in Wien gibt es bereits einen Ombudsmann. Ziel dieser Pilotphase ist es, österreichweit per Gesetz als Ombudsstelle/-person Zugang zu allen fremduntergebrachten Kindern und Jugendlichen zu bekommen.

Pilotprojekt 13 - Fürs Großwerden außerhalb der Familie

Im Märchen ist es die 13. Fee, die den bösen Zauber der nicht eingeladenen Fee zwar nicht aufheben kann, aber doch abschwächt. Auch eine externe Vertrauensperson kann zerbrochenen Familien nicht wieder zusammenführen oder Verletzungen ungeschehen machen. Dennoch, eine Vertrauensperson in der Fremdunterbringung kann und soll - neben andern Maßnahmen zur Qualitätssicherung wie z. B. gute Rahmenbedingungen für die BetreuerInnen - gemeinsam mit der Einrichtung, den BetreuerInnen und den SozialarbeiterInnen des Jugendamts dazu führen, dass Kinder und Jugendliche gestärkt aus der Fremdunterbringung ins Erwachsenenleben entlassen werden können.

In Salzburg startete das Pilotprojekt "13 - Fürs Großwerden außerhalb der Familie" im September 2012 in drei WGs und endete im Dezember 2013. Nach einem Startworkshop zu den Kinderrechten für die Kinder und BetreuerInnen besuchten die kija-BeraterInnen in regelmäßigen Abständen von circa sechs Wochen die WGs. Bei diesen Sprechstunden hatten die Kinder die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen kleinere und größere Sorgen anzusprechen.

Evaluierung

Das Pilotprojekt wurde von zwei Wissenschaftlerinnen evaluiert. Erziehungswissenschaftlerin Miriam Heiderer untersuchte die Auswirkungen des Projektes auf die Kinder in den WGs. Soziologin Katrin Rossmann beschäftigte sich mit Veränderungen bei angrenzenden Institutionen, also bei den zuständigen Jugendämtern und natürlich bei den betroffenen Wohngemeinschaften. Die Evaluationen wurden im Rahmen des Bank Austria Forschungsstipendiums durchgeführt und können ebenso wie der kija-Abschlussbericht nachgelesen werden.

Tagung "Herausgerissen"

Im Herbst 2012 fand zum Thema Fremdunterbringung auch eine österreichweite Tagung in Salzburg statt. Im Tagungsband können Zusammenfassungen der Vorträge nachgelesen werden.

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