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"Tut etwas für Kinder und Jugendliche!"

"Flachgauer Kinder brauchen mehr Aufmerksamkeit", so lautet das Resümee von "kija on tour" durch den größten Salzburger Bezirk.

 

Ein Kind umgeben von Müllsäcken.

Bild (Demir Suheda): Erwachsene müssen offener sein für die sorgen der Kinder.

Viereinhalb Monate lang tourte die kija Salzburg mit ihrem Beratungsmobil durch den Flachgau, um Kinder und Jugendliche vor Ort zu beraten und sie über die Kinderrechte – ihre Rechte - zu informieren.

In Zahlen liest sich die Tour wie folgt: 35 Gemeinden, Kinderrechte-Workshops in 104 Schulen mit 594 Schulklassen und 11.606 SchülerInnen, 412 VolksschülerInnen, die das Kinderrechtemusical besuchten und 427 Kindergartenkinder, die gespannt das Stück "Das hässliche Entlein" mitverfolgten, das sich gegen Ausgrenzung richtet.

Beim Abschlussgespräch im Hilfswerk Henndorf wurden am Mittwoch (07. Juli 2010) die Ergebnisse dieser intensiven Tour von der kija Salzburg präsentiert und erläutert. Die beeindruckenden Zahlen wurden mit vielen Einzelbeispielen greifbar gemacht.

Stadtnah oder isoliert?

Der Ansturm auf das kija-Angebot im Flachgau überraschte selbst die tourerfahrene Projektleiterin der kija Salzburg, Psychologin Barbara Leiblfinger-Prömer: "Vielerorts herrscht die Meinung vor, dass die Flachgauer Kinder und Jugendlichen ohnehin vom Beratungsangebot der Landeshauptstadt profitieren. Für die Kinder ist es jedoch oft unmöglich, selbstständig in die Landeshauptstadt zu fahren und vor Ort gibt es für sie keine geeigneten Beratungsstrukturen."

Aus diesem Grund wurde das Beratungsangebot der kija Salzburg bereitwillig aufgenommen. Vor Ort fanden im kija-Beratungsbus 343 Beratungen statt. Viele meldeten sich aber auch nach den informativen Schulklassenworkshops telefonisch oder per mail bei der kija Salzburg: "In den fünf Tourmonaten wurden 834 Flachgauer Kinder und Jugendliche von den kija-MitarbeiterInnen beraten, im Vergleichszeitraum aus dem Jahr 2009 waren es nur 172. Dieser fast fünffache Anstieg verdeutlicht, wie wichtig für Kinder und Jugendliche die sogenannte zugehende Arbeit ist. "Die Hemmschwelle, sich aktiv an ein Amt oder Büro zu wenden, wird nur schwer überwunden, haben die jungen Menschen aber Vertrauen zu den dahinterstehenden Personen gefasst, öffnen sie sich bereitwillig und nehmen gerne Hilfe in Anspruch", bringt Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt die Tourerfahrungen auf den Punkt.

Brennpunkt Trennung & Einsamkeit

Die Sorgen und Fragen, mit denen sich die jungen Menschen an die kija Salzburg wandten, waren vielfältig. Bei einer durch die kija Salzburg durchgeführten Befragung gaben drei von vier Kindern an, dass sie sich mehr Schutz für Kinder und Jugendliche wünschten. Jedes vierte Kind forderte eine Einrichtung, die sich gegen Gewalt an und unter Kindern und Jugendlichen einsetzt und jedes zehnte Kind erträumte sich eine Einrichtung, die sich allgemein für Problemlösungen stark macht.

"In persönlichen Beratungsgesprächen fiel auf, dass sich viele Kinder und Jugendliche im Flachgau alleingelassen fühlen. Ein Grund dafür liegt in der besonderen Struktur der Flachgauer Gemeinden. Während Kinder aus alteingesessenen Familien in den Familienverband und die Dorfstruktur meist gut integriert sind, finden Kinder aus sogenannten zugereisten Familien weder Zugang zur Dorfstruktur, noch gibt es gewachsene Familienbande vor Ort. Ist das Elternhaus dann auch noch in Trennung oder hat eine Scheidung hinter sich, wächst der Druck auf die Kinder, die mit ihren Sorgen alleine bleiben", erklärt die Projektleiterin.

Partizipation erhöht Zufriedenheit

Durch die explizite Wahrnehmung der Meinungen von Kindern und Jugendlichen können diese wieder näher ins Zentrum einer Gemeinschaft rücken und bleiben mit ihren Nöten nicht alleine. Zudem sind die Ideen der jungen GemeindebürgerInnen eine Bereicherung für den ganzen Ort. Die kija Salzburg fordert deshalb die Flachgauer Gemeinden dazu auf, noch stärker auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen in den Gemeinden zu achten und die jungen Menschen auch aktiv in die Planung und Umsetzung von Jugendprojekten einzubeziehen.

Kreative Kinderrechte

Das Potenzial von jungen Menschen wurde eindrucksvoll beim Bilderwettbewerb "Recht so!" bewiesen. 244 Flachgauer Kinder und Jugendliche beteiligten sich daran und reichten ihre kreative Auseinandersetzung zu den Kinderrechten ein. Dabei setzten sie sich mit Themen wie Gewalt, Kinderarmut, Ausgrenzung, aber auch mit Freundschaft, Familie und Freiheit auseinander. Eine Jury, bestehend aus Kindern und Erwachsenen, prämierte das Bild "Kinderarmut" von Demir Suheda zum erstplatzierten Foto, in der Kategorie Zeichnungen gewann Sabine Ebner mit ihrer Zeichnung "Kinder haben ein Recht auf Spaß und Spiel!". Als Hauptpreis warteten auf sie Eintrittskarten für die Sommerrodelbahn Keltenblitz, aber auch Eintritte in das Vulcanino, das Paracelsusbad, das Kleine Theater, die Hellbrunner Wasserspiele und das Salzburger Museum lagen für die TeilnehmerInnen bereit, sowie T-Shirts von der Firma Landleben.

Regionale Vertrauenspersonen stärken

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg wird jedenfalls weiterhin für mehr Bewusstsein für die Einhaltung der Kinderrechte in der Region eintreten und Kindern und Jugendlichen aus dem gesamten Bundesland als verlässliche Partnerin zur Seite stehen, wenn der Hut brennt. Andrea Holz-Dahrenstaedt hält fest: "Einmal mehr hat die Tour durch den Flachgau bewiesen, wie wichtig für Kinder und Jugendliche Vertrauenspersonen vor Ort sind. Die Beraterinnen der Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg kommen Kindern und Jugendlichen in Not zwar gerne entgegen, längerfristig braucht es jedoch ein Bekenntnis der Politik zum Ausbau von Beratungsstellen wie der Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg, aber auch von Schulsozialarbeit und Jugendzentren in den Regionen. Nur so kann garantiert werden, dass das Vertrauen der jungen Menschen nicht enttäuscht wird."

BilderwettbewerbgewinnerInnen:

Fotos

1. Platz: "Kinderarmut" von Demir Suheda
2. Platz: "Freundschaft" von F. Pernetstätter und Ch. Haller
3. Platz: "Gewalt am Schulhof"von Ch. Kopelent, A. Husanovic und M.

1. Platz: "Die Geschichte eines Mädchens" von Vanessa Riepler
2. Platz: "Kinder haben ein Recht auf Freizeit und Freunde" von Ch. Wolfgruber
3. Platz: "Kinder haben ein Recht auf Spaß und Spiel!" von Sabine Ebner

Bilder Regionalprojekt "kija on tour" und Bilderwettbewerb "Recht so!"

Video "kija on tour"

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