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Tabuthema: Kein Geld für Tampons und Binden

kija Salzburg fordert kostenlose Menstruationsartikel an Salzburger Bildungseinrichtungen und öffentlichen Institutionen

Das kija Hygienetäschchen enthält Binde und OB.

Man(n) spricht nicht groß darüber, frau hat sie: die Periode. Dass viele Mädchen und junge Frauen durch sie auf eine unerwartete Art unpässlich sind, ist ein weit größeres Tabu. Denn: Nicht alle junge Frauen können sich Menstruationsartikel leisten – in Österreich wohlgemerkt. 

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg (kija) führte dazu eine Befragung unter 436 jungen Frauen im Bundesland Salzburg durch. Dabei kam zutage, dass 17 % der befragten Mädchen schon einmal in der Schule fehlten, weil sie keine Menstruationsartikel hatten, mehr als ein Viertel aller Befragten verließen deshalb schon einmal frühzeitig den Unterricht. 19 % der Mädchen, die an der Umfrage teilnahmen, konnten sich Binden und Tampons schon einmal nicht leisten.

Die Forderung nach der Auflage von kostenlosen Menstruationsartikeln an Schulen sowie in öffentlichen Einrichtungen ist nicht neu und wird mancherorts bereits umgesetzt. Ein Beispiel ist Schottland, wo der kostenlose Zugang zu Tampons und Binden gesetzlich geregelt ist. Bildungsinstitutionen und städtische Einrichtungen sind neuerdings dazu verpflichtet, kostenlose Periodenartikel für alle, die sie brauchen, zur Verfügung zu stellen. Das zugehörige Gesetz wurde bereits 2020 verabschiedet.

Punktuell gibt es weitere Initiativen: Die Stadt Dresden bietet in öffentlichen Gebäuden und Schulen Menstruationsprodukte zur freien Entnahme an, die Universität Bonn startete im Sommersemester 2022 ein Pilotprojekt dazu und auch im Amtshaus des 9. Wiener Gemeindebezirks werden Tampons und Binden kostenlos zur Verfügung gestellt. Warum nicht auch in Salzburg? 99 % der Mädchen, die an der Umfrage der kija teilnahmen, wünschen sich das.

Der Zugang zu Menstruationsprodukten ist ein Grundbedürfnis und darf nicht vom Einkommen abhängig sein und das Recht auf Bildung unterwandern. Unsere Umfrage macht deutlich, dass Geldmangel bis in diesen Bereich wirkt und jede fünfte befragte Schülerin davon zumindest einmal davon betroffen war“, sagt dazu die kija-Juristin, Lebens- und Sozialberaterin Barbara Erblehner-Swann. Um dem Problem zu begegnen, verteilt die kija punktuell Täschchen mit Menstruationsartikel. Das ist jedoch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Eine nachhaltige Lösung des Problems kann nur erreicht werden, wenn alle Salzburger Bildungseinrichtungen und idealerweise alle öffentlichen Institutionen mit Periodenartikeln ausgestattet werden“, so Erblehner-Swann. Da insbesondere für armutsgefährdete Personen Menstruationsartikel eine finanzielle Belastung darstellen, appelliert die kija Salzburg, dass die politischen Entscheidungsträger das Thema auf den Tisch bringen und dem Dresdner Vorbild folgen.

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