Auffallend unbedeutend?

Die Koalitionsverhandlungen sind in vollem Gange. Die Grünen wollen das Umweltressort, es gibt Präferenzen für die Bereiche Wohnen, Kultur, Familie oder Sport. Aber wer will eigentlich das Sozialressort?

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Bild: Es drängt sich die Frage auf, warum sich niemand um das Sozialressort reißt?

In der Berichterstattung zu den Regierungsverhandlungen fällt ein Thema umgekehrt proportional zu seiner Bedeutung auffallend selten: das Thema „Soziales“.

Möge das kein Hinweis darauf sein, dass …

1. … die Stärkung der Kinder und Jugendlichen, die unter erschwerenden Bedingungen aufwachsen, nicht als Kernaufgabe einer gerechten Gesellschaft erkannt wird;

2. … in der neuen Regierung niemand für den Ausbau von Unterstützungsstrukturen -  z.B. in der Jugendwohlfahrt oder für schulische Inklusion - kämpfen will;

3. … Soziales ausschließlich unter dem Aspekt des Sparstifts betrachtet wird.

Chancengleichheit für alle Kinder ist eine der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen und gibt es nicht zum Nulltarif. Bestmögliche Förderung und Kinderschutz geht uns alle an! Möge sich die neue Regierung um dieses Schlüsselressort „reißen“!

Andrea Holz-Dahrenstaedt
Salzburger Kinder- und Jugendanwältin