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Die Welt für Heranwachsende besser machen

Das Landesmedienzentrum (LMZ) hat Andrea Holz-Dahrenstaedt anlässlich ihrer Wiederbestellung zur Salzburger Kinder- und Jugendanwältin zu Erfolgen und künftigen Herausforderungen befragt.

Andrea Holz-Dahrenstaedt, Salzburger Kinder- und Jugendanwältin

Bild: Andrea Holz-Dahrenstaedt freut sich über die nächsten fünf Jahre als Kinder- und Jugendanwältin.

LMZ: Welchen großen Herausforderungen Sehen Sie sich aktuell gegenüber?

Global gesehen und auch in Österreich ist die Zunahme an Ungleichheit mit massiven negativen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche, auf ihre Gesundheit und Teilhabe, auf ihr Selbstvertrauen, auf ihre Bildungs- und Zukunftschancen eine große Herausforderung. Da sind alle gefordert, wirksame Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
Das Verschwinden kindgerechter Lebensräume durch Umweltzerstörung und Klimawandel ist ein weiteres sehr ernstes Problem. Das Recht auf eine intakte Umwelt sollte unbedingt in die Kinderrechtskonvention aufgenommen werden.

In Bezug auf die geplante Kompetenzverschiebung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe werden wir sehr wachsam sein müssen, dass diese zu keinerlei Verschlechterung in der Betreuung führt, und Kinder- und Jugendanwaltschaften nicht geschwächt sondern gestärkt werden.

Konkret für Salzburg möchte ich – wie auch im aktuellen Regierungsübereinkommen aufgenommen – die kija-Arbeit in den Bezirken weiter ausbauen, denn gerade in den Regionen fehlt es Jugendlichen an außerfamiliären Ansprechpersonen und Beratungsstellen. Ein weiterer Schwerpunkt in den kommenden Jahren wird sein, eine Gesamtstrategie gegen Mobbing und Ausgrenzung in den Schulen zu entwickeln.

LMZ: Wenn Sie Bilanz ziehen über die vergangenen fünf Jahre, worauf sind Sie besonders stolz?

Drei Dinge

  1. Dass trotz anfänglichen Gegenwinds die kinderanwaltliche Vertrauensperson für WG-Kinder - ausgehend von einem kija Pilotprojekt - 2015 in Salzburg gesetzlich verankert und als zusätzlicher Dienstposten bei der kija Salzburg angesiedelt wurde.
  2. Dass wir bereits Anfang 2015 ein Mentoringprojekt für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge planten und aufgrund der Ereignisse noch im selben Sommer - viel früher als geplant – damit starteten. Inzwischen konnten wir 170 PatInnen ausbilden und aktuell knapp 100 Patenschaften begleiten. 2017 bekam open.heart den europäischen Verwaltungspreis für die besondere Verbindung von Ehrenamt und Verwaltung verliehen.
  3. An der Spitze eines engagierten, vielseitigen, kreativen und dennoch so konstanten Teams stehen zu dürfen, das 2017 die Rose der Menschenrechte nicht zuletzt dafür verliehen bekam, dass es – wie in der Laudatio ausgeführt - seinen Wirkungsbereich als Behörde mutig und engagiert ausschöpft.

LMZ: Wie viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wenden sich an die kija Salzburg, was sind die häufigsten Probleme?

Zwischen 2.500 und 3.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene pro Jahr, Tendenz steigend. Von den Themen ist Mobbing, meist im Zusammenhang mit Cyber Mobbing, besorgniserregender „Spitzenreiter“. Hier braucht es viel mehr Unterstützung für die Schulen, aber auch ein Umdenken darüber, was in einer Schule vermittelt werden soll. Familiäre Konflikte und strukturelle Diskriminierung sind weitere Probleme, die die jungen Leute in die kija Salzburg bringen.

LMZ: Gibt es für Sie ein ganz persönliches „Lieblingsprojekt“?

Es gibt für mich Glücksprojekte wie unsere Patenschaftsprojekte MutMachen und open.heart. Hier sieht man, dass Menschen anderen etwas schenken können, was diesen fehlt, z.B. Zeit, Aufmerksamkeit und Vertrauen. Dieses schenken und beschenkt werden ist für beide Seiten eine unglaubliche Bereicherung.
Ein Lieblingsprojekt im engeren Sinn gibt es nicht, im weiteren Sinn ist es immer ein Erfolg, wenn es gelingt, dass aus einem Projekt ein Regelbetrieb oder sogar Rechtsanspruch wird. Das ist den KIJAS z.B. beim Kinderbeistand gelungen, oder eben bei der kinderanwaltlichen Vertrauensperson für Kinder, die außerhalb der Familie großwerden.

LMZ: Was gibt Ihnen die Motivation für diese herausfordernde Arbeit?

Auch wenn ich mir für junge Menschen vieles anders wünschen würde, empfinde ich es als großes Glück, mich jeden Tag gemeinsam mit einem starken Team dafür einzusetzen, die Welt für heranwachsende Menschen besser zu machen: Sei es für ein konkretes Kind oder eine größere Gruppe von Jugendlichen eine Hürde aus dem Weg zu räumen. Ich könnte mir keinen besseren Beruf erträumen als den, in dem ich jeden Tag aufs Neue mit Leidenschaft dafür arbeite, meine Idealgleichung von „Recht ist gleich Gerechtigkeit“ zu erreichen!

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