Ein sicherer Rahmen und Geborgenheit, Klarheit über die Zukunft und kindgerechtes Miteinbezogenwerden können dabei helfen. Solche kindgerechte Lösungen benötigen einen geschützten Rahmen und hochqualifizierte professionelle Hilfestellung.
Häufig werden jedoch im Zusammenhang mit einer Trennung gleich mehrere zentrale Kinderrechte missachtet:
- Eltern, die den jeweils anderen Elternteil schlecht machen, abwerten, gerichtlich oder medial unterstützt in den „Kampf ums Kind“ ziehen, bringen ihre Kinder in massive Loyalitätskonflikte, schädigen sie nachhaltig und verletzen das Recht auf Kontakt zu beiden Eltern;
- Ebenso Behörden, die nicht alles unternehmen, um dem Kind beide Elternteile zu erhalten, sei es durch die möglichst frühzeitige Bestellung eines Kinderbeistandes oder - bei beharrlicher Weigerung eines Elternteiles - u.U. die Obsorge an das Jugendamt übertragen;
- Medien, die in möglicherweise falsch verstandener Hilfsabsicht berichten, Identitäten und Details aus dem Familienleben preisgeben, nehmen eine damit einhergehende Stigmatisierung des Kindes in Kauf und verletzen damit das Recht auf Schutz der Privatsphäre;
- Und eine Politik, die allseits anerkannte Einrichtungen zur Unterstützung der Besuchskontakte, wie aktuell die Kinderbrücke, durch finanzielles Aushungern zur Aufgabe zwingt, verkennt ihre Gesamtverantwortung für die Einhaltung der Kinderrechte und die Rahmenbedingungen in denen Kinder groß werden.
An dieser Stelle wollen wir uns ausdrücklich beim Team der Kinderbrücke für die jahrelange höchst professionelle und ebenso engagierte Arbeit im Sinne des Rechts des Kindes auf Kontakt zu beiden Eltern bedanken. Wir bedauern zutiefst die Beendigung ihrer Tätigkeit, verstehen aber die Beweggründe - die täglichen Mühsale der Finanzierung und die unzähligen unbezahlten außertourlichen Stunden - nur zu gut! Der große Bedarf an Besuchsbegleitung kann langfristig nicht vom Enthusiasmus engagierter Menschen bewerkstelligt werden. Das Fehlen dieses wichtigen Angebots der begleitenden Unterstützung bei den Besuchskontakten, gerade an den Samstagen, wird eine große Lücke im Netz für „Kinder in stürmischen Zeiten“ hinterlassen.
Andrea Holz-Dahrenstaedt,
Salzburger Kinder- und Jugendanwältin