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Jugendlandtag will "Tag der Aufklärung"

Der "Tag der Aufklärung" soll Kinder und Jugendliche stärken.

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija) Salzburg begrüßt den Antrag Nr. 8, Gruppe Soziales & Integration, „Tag der Aufklärung“ des Salzburger Jugendlandtages und unterstützt die Einführung eines solchen Aufklärungstags zu den im Antrag genannten Themen als erste Maßnahme im Rahmen eines umfassenden Informationspaketes.

Informationsbedarf zu den Themen Sexualität & Gewalt

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg versteht den Antrag als Minimalforderung für eine weitreichende Bildungsinitiative weit über das formale Lernen in Bildungseinrichtungen hinaus in Form von non-formalem und informellem Lernen im Hinblick auf Themen, die für Jugendliche von besonderem Interesse und hoher Relevanz sind. Aus unserer Sicht ist tatsächlich ein hoher Informationsbedarf, insbesondere zu den Themen Sexualität und Aufklärung, evident. Darüber hinaus sind Gewalt und Mobbing in Schulklassen ein weit verbreitetes Phänomen. Die subjektive Wahrnehmung der SchülerInnen deckt sich mit dem OECD-Report "Skills for Social Progress: The Power of Social and Emotional Skills“ vom März 2015, in dem Österreich mit 21,3 Prozent den unrühmlichen ersten Platz bei Mobbing in Schulen einnimmt. Im Bundesland Salzburg gibt es, wenn auch in unzureichender Zahl, eine Reihe von guten Angeboten zu den gegenständlichen Themen. Aus mehreren Gründen kommen diese aber offenbar nicht ausreichend in den Klassenzimmern an. Folgende Gründe werden u.a. wahrgenommen:

  •  Relevante Informationen zu Angeboten dringen (möglicherweise aufgrund einer allgemeinen Informationsflut) nicht bis zu den KlassenlehrerInnen vor.
  • Es gibt Optimierungsbedarf bei der Vernetzung von sozialen Einrichtungen und Bildungseinrichtungen.
  • Angebote können, auch bei Interesse, aufgrund des dichten Lehrplans nicht oder nur unzureichend angenommen werden.
  • Schulen verfügen nicht über ausreichende finanzielle Ressourcen, um externer Expertinnen zu bezahlen.
  • Zudem handelt es sich häufig um sensible und schambehaftete Themen, die unter Umständen von SchülerInnen bereitwilliger aufgenommen werden, wenn diese nicht von den Lehrkräften sondern von schulfremden Personen vermittelt werden. Dies wird in Punkt 2. des Antrages deutlich.

Aufklärungs-Messe

Als Design eines solchen „Tages der Aufklärung“ schlagen wir die Ausgestaltung in Form einer möglichst effizienten und attraktiven Messe, ähnlich der Berufsinformationsmesse, vor. Wir empfehlen im Rahmen einer solchen „Messe“ über das Auflegen von Info-Material hinaus ein vielfältiges Angebot mit interaktiven Stationen, Workshops, Theaterstücken, Kurzfilmen und Videoclips, Erfahrungsberichten von Betroffenen und ExpertInnen etc. bereitzustellen. Vorrangiges Ziel sollte sein, dass sich Jugendliche ein möglichst umfassendes Bild machen können und die jeweiligen AnsprechpartnerInnen kennenlernen können. Darüber hinaus sollten aber auch PädagogInnen die Möglichkeit haben, sich über relevante Themen zu informieren und Anregungen für thematische Schwerpunktsetzungen zu holen. Gleichzeitig empfehlen wir, im Vor- oder Nachspann einen Informationsinput für Eltern anzubieten, um Berührungsängste mit den genannten Themen abzubauen und die Eltern nach dem Motto „Wie rede ich mit meinem Kind darüber?“ zu unterstützen.

Nachhaltigkeit

  • Im Sinne der Nachhaltigkeit regen wir an, die Veranstaltung jeweils zu Semesterbeginn und nicht in der letzten Schulwoche abzuhalten, sodass ausreichend Gelegenheit bleibt, die Inputs und Angebote im laufenden Schuljahr in den Schulalltag einzubauen.
  • Den Aufklärungs-Tag in den Schulen vor- bzw. nachzubereiten
  • Sich mit dem Jugendlandtag rückzukoppeln, um auf jeweils aktuelle Themen neu eingehen zu können.

Soziale Sicherheit als weiteres Thema

Angesichts der jüngsten Entwicklungen wäre es außerdem zu begrüßen, wenn eine Ausdehnung des Themenbereichs „Anti-Rassismus“ auf Extremismus in all seinen Formen stattfinden würde. Ergänzend schlagen wir vor, auch die Themen "Soziale Sicherheit und Gesundheit" (Zugang zu Mindestsicherung, Krankenversicherung, Therapieangebote und deren Kostendeckung etc.) zu behandeln. Gerne steht die kija Salzburg für weitere Ideen zur Umsetzung zur Verfügung!

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