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Drei Jahre "MutMachen"

Das MentorInnenprojekt "MutMachen" gibt Kindern und Jugendlichen Halt in turbulenten Zeiten.

Geschwisterpaar mit ihrer Mentorin.

Bild: Amreen, Adritta und ihre Mentorin Annette

Sie sind weder Problemfälle, noch brauchen sie Therapie, psychologische Beratung oder klinische Behandlung - und doch fehlt es ihnen an etwas Grundlegendem: Ein zunehmender Prozentsatz junger Menschen wächst heute unter sogenannten "erschwerenden Bedingungen" auf. Sprachprobleme, Armut, Flucht oder die Trennung der Eltern werden zu Hürden oder Stolpersteinen in den ohnehin turbulenten Jahren des Erwachsenwerdens.

Aufmerksamkeit schenken

Junge Menschen brauchen Aufmerksamkeit, Zeit, Unterstützung und Ansprache, Forderung und Förderung, Orientierung, Grenzen und vor allem Freundschaft. Immer mehr Familien können das aus finanziellen, gesundheitlichen oder auch zeitlichen Gründen nicht alleine leisten. Deshalb hat die Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija) Salzburg im Frühjahr 2007 das MentorInnenprojekt "MutMachen" ins Leben gerufen. Projektleiterin Barbara Erblehner-Swann vermittelte und begleitete seither allein im Raum Salzburg Stadt und Umgebung 60 Mentorenschaften zwischen jungen Menschen bis zum 21. Lebensjahr und ehrenamtlichen MutMacherInnen.

"Fast wie ein normaler Teenager"

Einer der Mentees ist ein 15-jähriger Junge aus Tschetschenien, der in Österreich auf den Ausgang seines Asylverfahrens wartet. Die gemeinsamen Stunden mit seinem Mentor, einem Sporttrainer, sind für ihn wertvolle Lichtblicke in seinem schweren Alltag. Besonders viel Spaß haben die beiden, wenn sie gemeinsam auf den Berg oder kicken gehen. Dann fühlt sich der Teenager fast wie ein ganz normaler Heranwachsender, aus diesen gemeinsamen Stunden kann er viel Kraft schöpfen.

Stärken, stützen, begleiten …

""MutMachen" lebt vom Engagement der ehrenamtlichen MentorInnen. Es ist bewundernswert, mit welcher Begeisterung sich die MutMacherInnen für ihre Schützlinge einsetzen", zeigt sich die Projektleiterin Erblehner-Swann erfreut.
Die Aufgaben einer Mentorenschaft sind so unterschiedlich wie die Mentees selbst. Sie reichen von gemeinsamen Freizeitaktivitäten über das Erlernen der deutschen Sprache bis hin zur Unterstützung bei der Arbeitssuche oder dem Begleiten bei Amtswegen. Auf die Bedürfnisse der Mentees wird bei der Vermittlung besonders viel Wert gelegt. Aber nicht nur die Kinder und Jugendlichen profitieren von "MutMachen": "Oft entwickeln sich aus den Mentorenschaften bereichernde Freundschaften für beide Seiten, die langfristig fortbestehen und wesentlich zum Austausch der Kulturen und Generationen beitragen", erzählt Erblehner-Swann.

Darüber hinaus konnte "MutMachen" im vergangenen Jahr, unterstützt durch das Familienreferat und das Integrationsreferat des Landes Salzburg und Pinz Power voruteilsfrei, in der Region Fuß fassen. Regional-Projektmitarbeiterin Tina Widmann vermittelte im Pinzgau bereits an die 40 Mentees.

Mentorenschaften sichern Zukunft

Heute weiß man, dass Mentorenschaften langfristige Auswirkungen auf die Mentees haben. Werden diese in schweren Zeiten unterstützt, profitieren sie davon langfristig und gehen gestärkt aus der Krise hervor. Es sind die Jahre des Heranwachsens, in denen die Weichen für die Zukunft gestellt werden.
"MutMachen trägt durch verlässliche Bezugspersonen in einem hohen Maß dazu bei, dass jugendliche Lebensbilder positiv entwickelt werden können. Das hat selbstverständlich enorme Auswirkungen auf das Leben des/der einzelnen, aber auch auf die gesamte Gesellschaft", ist Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt überzeugt.

"MutMachen" in der Region

Aus diesem Grund strebt die kija Salzburg die Ausweitung des Projektes auf das gesamte Bundesland an: ""MutMachen" erlebt einen unwahrscheinlichen Zuspruch, wir wissen, dass auch in den Regionen ein großer Bedarf besteht, deshalb werden wir das kommende Jahr, das Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit, dazu nutzen, "MutMachen" weiter zu etablieren", zeigt sich Holz-Dahrenstaedt tatkräftig. Längerfristig strebt die kija Salzburg mit "MutMachen" den Übergang vom Projektstatus zum flächendeckenden und langfristig abgesicherten Angebot für junge Menschen an. Unterstützung bei der Umsetzung dieses Ziels ist der kija Salzburg jederzeit willkommen.

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